Zu den jüngsten Äußerungen von Landwirtschaftsminister Till Backhaus und Forschungsministerin Bettina Martin zur Neuordnung der EU-Agrarförderung erklärt Harald Terpe, umwelt- und agrarpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion:
„Die Sorgen der Minister*innen sind nachvollziehbar, doch sie verteidigen ein Agrarfördersystem, das sich längst als Sackgasse erwiesen hat. Die milliardenschweren Flächenprämien haben weder die Einkommen der Landwirt*innen langfristig gesichert noch unsere Landwirtschaft klima- und krisenfest gemacht. Es ist höchste Zeit, die europäischen Agrarmilliarden so einzusetzen, dass Landwirt*innen mit echten Gemeinwohlleistungen gutes Geld verdienen können.“
Terpe betont: „Auch in Mecklenburg-Vorpommern brauchen wir eine Landwirtschaft, die Böden schützt, Wasser gesund hält, Artenvielfalt fördert und unsere Dörfer lebendig macht. Das stärkt nicht nur die Umwelt, sondern auch die wirtschaftliche Basis im ländlichen Raum. Die Vorschläge der EU-Kommission eröffnen hier neue Spielräume. Jetzt ist es Aufgabe von Bund und Ländern, diese Chancen aktiv zu gestalten.“
„Nicht mehr vermittelbar, dass einzelne Großbetriebe Millionenbeträge allein dafür erhalten, dass sie viel Fläche besitzen“
Zur Kritik an der geplanten Kappung von Direktzahlungen für Großbetriebe sagt Terpe: „Es ist schlicht nicht mehr vermittelbar, dass einzelne Großbetriebe Millionenbeträge allein dafür erhalten, dass sie viel Fläche besitzen. Öffentliche Gelder müssen gezielt dort wirken, wo Betriebe einen gesellschaftlichen Mehrwert für Klima, Artenvielfalt und regionale Versorgung schaffen.“
„Wir sollten jetzt die Weichen für eine gerechtere, nachhaltigere Förderung stellen, statt reflexhaft die Besitzstände weniger zu verteidigen. Mecklenburg-Vorpommern kann Vorreiter werden für eine zukunftsfähige Landwirtschaft“, so Terpe abschließend.

Umwelt und agrarpolitischer Sprecher