Großbrand in Geflügel-Stallanlage // Terpe: „Jeder weitere Brand mit tausenden toten Tieren ist ein Skandal und Ausdruck politischer Untätigkeit“

Nach dem verheerenden Großbrand in einer Geflügel-Stallanlage bei Picher (Landkreis Ludwigslust-Parchim) am heutigen Tag, bei dem rund 10.000 Hühner qualvoll verendet sind, übt die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erneut scharfe Kritik an den unzureichenden Brandschutzmaßnahmen in Tierhaltungsanlagen im Land.

Dr. Harald Terpe, umwelt- und agrarpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern, erklärt dazu: „Der verheerende Stallbrand in Picher mit dem qualvollen Tod von rund 10.000 Hühnern macht erneut auf dramatische Weise deutlich, wie unzureichend der Brandschutz in vielen Tierhaltungsanlagen noch immer ist. Seit der Tragödie in Alt Tellin, bei der mehr als 50.000 Schweine verbrannten, fordern wir als bündnisgrüne Landtagsfraktion klare gesetzliche Vorgaben, verbindliche Brandschutzkonzepte und regelmäßige Kontrollen. Doch die Landesregierung hat bis heute viel zu wenig unternommen.“

Mangelnde Einbindung der Feuerwehren in die Brandbekämpfungsplanung

Besonders kritisch sieht Terpe auch die mangelnde Einbindung der Feuerwehren in die Brandbekämpfungsplanung für Tierhaltungsanlagen. „Es ist völlig inakzeptabel, dass die Einsatzkräfte nicht einmal wussten, ob sich Tiere in dem brennenden Gebäude befinden. Solche grundlegenden Informationen müssen den Rettungskräften unmittelbar zur Verfügung stehen, um angemessen reagieren zu können.“ Terpe sieht darin ein weiteres Beispiel für systemische Mängel im Tierschutz und bei der Notfallplanung für landwirtschaftliche Betriebe.

„Minister Till Backhaus muss endlich konsequente Maßnahmen zum Schutz von Tieren in der landwirtschaftlichen Tierhaltung ergreifen. Es reicht nicht, nach jedem Brand Betroffenheit zu äußern. Dass Tiere bei Bränden weiterhin massenhaft sterben, ist nicht hinnehmbar“, betont er.

„Jeder weitere Brand mit tausenden toten Tieren ist ein Skandal und Ausdruck politischer Untätigkeit“

Angesichts mehrerer verheerender Stallbrände im Land fordert die Fraktion erneut, Brandschutzmaßnahmen auch in bestehenden Tierhaltungsanlagen umzusetzen. „Es darf nicht länger hingenommen werden, dass bestehende Ställe beim Brandschutz praktisch außen vor bleiben. Wir brauchen endlich eine gesetzliche Grundlage, die auch bestehende Anlagen zu wirksamen Brandschutzmaßnahmen verpflichtet. Jeder weitere Brand mit tausenden toten Tieren ist ein Skandal und Ausdruck politischer Untätigkeit“, so Terpe.

„Wir brauchen unter anderem eine Pflicht zur Nachrüstung mit Brandfrüherkennungssystemen, den nachträglichen Einbau von Brandschutzwänden, um das Feuer an der Ausbreitung zu hindern und die Verpflichtung aller Betreiber zur Erstellung und Vorlage von Evakuierungsplänen für die Tiere.“


Dr. Harald Terpe MdL
Umwelt- und agrarpolitischer Sprecher