Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Mecklenburg-Vorpommern bringt zur nächsten Landtagssitzung einen Antrag ein, der eine bessere Fachkraft-Kind-Relation in Kitas und Horten fordert. Ziel ist es, die Qualität der frühkindlichen Bildung zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen der Fachkräfte zu verbessern. Bereits heute lagen dem Bildungsausschuss diese Forderungen als Entschließungsantrag zum Sonderbericht des Landesrechnungshofes vor.
„Mecklenburg-Vorpommern hat bundesweit die schlechteste Fachkraft-Kind-Relation. Das muss sich dringend ändern“, erklärt Jutta Wegner, Parlamentarische Geschäftsführerin und bildungspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion. Der Antrag sieht vor, die Relation bis 2035 schrittweise auf 1:4 für Kinder unter drei Jahren, 1:10 für Kinder ab drei Jahren und 1:17 für Schulkinder zu verbessern.
Kritik an der Ablehnung durch Rot-Rot
Zwar bezeichneten die Regierungsfraktionen den Antrag heute als „Debattenimpuls“, lehnten jedoch die konkreten Maßnahmen ab. „Es ist völlig widersprüchlich, die Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation zu befürworten, aber gleichzeitig die nötigen Schritte zu blockieren“, so Wegner. „Die von uns vorgeschlagenen Änderungen sind keine Zukunftsvisionen, sondern konkrete Maßnahmen, die sofort umgesetzt werden müssen. Wir brauchen kein theoretisches Lob in der Sache, wir brauchen Taten.“
Rot-Rot verweist auf den demografischen Wandel als Chance für mehr Qualität – doch es fehlen die notwendigen Schritte, um diese zu ergreifen. „Der demografische Wandel darf nicht ungenutzt bleiben. Anstatt wie aktuell zu Kitaschließungen und Entlassungen des Personals zu führen, müssen wir ihn als reale Möglichkeit begreifen, um endlich die Qualität der frühkindlichen Bildung in Mecklenburg-Vorpommern zu steigern“, betont Wegner.
Langfristige Finanzierung notwendig
Neben besseren Betreuungsschlüsseln fordert die bündnisgrüne Fraktion ein langfristiges Finanzierungskonzept, das die Empfehlungen des Landesrechnungshofes berücksichtigt und den Kommunen Planungssicherheit gibt. „Es reicht nicht, über Qualität zu sprechen – die Landesregierung muss endlich handeln“, so Wegner.

Parlamentarische Geschäftsführerin und bildungspolitische Sprecherin