Heute veröffentlichte der Paritätische Wohlfahrtsverband seinen Armutsbericht für das Jahr 2025.
Anne Shepley, sozialpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, macht deutlich:
„Die Armut in Mecklenburg-Vorpommern steigt weiter. Das ist ein großes Problem für die Menschen und lässt sich nur strukturell bekämpfen. Doch Rot-Rot sieht einfach weiter weg und bleibt politische Antworten schuldig. Die gestiegene Inflation, der damit einhergehende Kaufkraftverlust und das Absinken der deutschlandweiten Reallöhne um 4,0 % treffen im ohnehin einkommensschwächsten Bundesland auf eine Bevölkerung, die mehrheitlich kaum über Rücklagen verfügt.“
Niedrigschwellige Infrastruktur und passgenaue Lösungen vor Ort
Shepley betont, dass Mecklenburg-Vorpommern als Bundesland eine starke, niedrigschwellige und vernetzte Infrastruktur bereitstellen muss, um der Armut entgegenzuwirken:
„Insbesondere in Zeiten knapper Kassen sind passgenaue Lösungen vor Ort notwendig. Wir als bündnisgrüne Landtagsfraktion setzen uns deswegen für einen detaillierten und nach Regionen differenzierten Armuts- und Reichtumsbericht für Mecklenburg-Vorpommern ein, aus dem konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können. Wir unterstützen die Forderung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands nach einer Stärkung der sozialstaatlichen Leistungen auf Bundesebene.“
Insbesondere junge Frauen und ältere Menschen betroffen
Der Bericht verdeutlicht, dass deutschlandweit vor allem junge Frauen (26,9 %), Alleinerziehende (27,0 %) und ältere Menschen (19,4 %) von Armut betroffen sind. Aufgrund zahlreicher gebrochener Erwerbsbiografien in den 1990er-Jahren sowie jahrzehntelanger Niedriglöhne wird sich in Mecklenburg-Vorpommern insbesondere die Altersarmut weiter verschärfen.
Shepley: „Um gezielt Familien zu entlasten sowie armutsbetroffene Kinder und junge Menschen an der Gemeinschaft teilhaben zu lassen, brauchen wir dringend einen niedrigschwelligen Zugang zu Bildung, Kultur, Freizeiteinrichtungen und Vereinen. Ältere Menschen benötigen dringend Beratung und Unterstützung bei der Beantragung sozialstaatlicher Leistungen, einen verlässlichen und kostengünstigen Nahverkehr im ländlichen Raum sowie bezahlbare Wohnungen.“

Sozialpolitische Sprecherin