Der ehemalige Innenminister und stellvertretende Ministerpräsident Lorenz Caffier (CDU) hat in der heutigen Zeugenbefragung ausgesagt, bereits im Spätsommer 2020 von Ministerpräsidentin Schwesig über eine Stiftungslösung für Nord Stream 2 informiert worden zu sein. Bislang hatte die Landesregierung erklärt, dass Ministerpräsidentin Schwesig erst am 5. November 2020 in die Stiftungspläne eingeweiht worden sei.
Die Aussage von Caffier deckt sich mit einem internen E-Mail-Austausch, der dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss „Nord Stream 2/Klimastiftung“ vorliegt. Darin erklärte Minister Pegel, er habe Manuela Schwesig bereits im „Hochsommer“ 2020 in Anwesenheit des damaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden über die Stiftungsidee informiert.
Hannes Damm, Obmann der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern:
„Erneut wurden heute die öffentlichen Aussagen von Ministerpräsidentin Schwesig und Minister Pegel zur Stiftungsgründung untergraben. Deutlich wurde auch, dass der Koalitionspartner CDU in der Gründungsphase nur oberflächlich über die Stiftung informiert wurde. Es ist bemerkenswert, dass ein stellvertretender Ministerpräsident seine Informationen dazu fast nur aus Flurgesprächen bezog. Nord Stream 2 hat bei der Stiftungsgründung auf einen sehr engen Kreis um Ministerpräsidentin Schwesig und Minister Pegel vertraut.“

Obmann PUA Nord Stream 2/Klimastiftung