Auf Antrag der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wird derzeit im Plenum über die Voraussetzungen und Chancen für nachhaltiges Schiffsrecycling am Standort Mecklenburg-Vorpommern debattiert. Die Nachfrage nach umweltfreundlicher Verwertung von Altschiffen steigt, sowohl in Deutschland als auch in Mecklenburg-Vorpommern. Doch bislang bremsen komplizierte und hohe genehmigungsrechtliche Hürden diese Entwicklung aus. Hier ist Handlungsbedarf gegeben.
„Mecklenburg-Vorpommern kann Vorreiter in einem neuen, innovativen Industriezweig werden“
Jutta Wegner, wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, sieht im nachhaltigen Schiffsrecycling eine bedeutende wirtschaftliche und ökologische Chance für das Bundesland: „Mecklenburg-Vorpommern kann Vorreiter in einem neuen, innovativen Industriezweig werden. Als Küstenland mit seiner maritimen Tradition, den bestehenden Werftstrukturen und der schiffbaulichen Expertise hat MV beste Voraussetzungen, eine führende Rolle im nachhaltigen Schiffsrecycling einzunehmen. Diese Chance dürfen wir nicht ungenutzt lassen.
Noch immer werden ausgediente Schiffe unter oft katastrophalen Umwelt- und Arbeitsbedingungen in Ländern des Globalen Südens verschrottet. Das ist nicht nur ökologisch unverantwortlich, sondern auch moralisch inakzeptabel.“
Nachhaltiges Schiffsrecycling: Chance für Umwelt und Wirtschaft
„Ein nachhaltiges Schiffsrecycling in Mecklenburg-Vorpommern würde nicht nur zukunftssichere Arbeitsplätze schaffen, die regionale Wertschöpfung steigern und die Kreislaufwirtschaft stärken, sondern auch unsere internationale Verantwortung in der maritimen Industrie unterstreichen. Es ist höchste Zeit, dass wir als Reederei- und Schiffbaustandort den gesamten Lebenszyklus von Schiffen konsequent in den Blick nehmen – von der Planung über den Bau bis hin zur umweltfreundlichen Verwertung wertvoller Ressourcen.
Der wachsende Bedarf an Abwrackkapazitäten für Behörden-, Küsten- und Binnenschiffe sowie die steigende Nachfrage nach recyceltem Stahlschrott eröffnen Mecklenburg-Vorpommern den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten. Wer jetzt nicht handelt, verspielt eine einmalige Gelegenheit, unser Land als innovativen maritimen Standort zu etablieren und einen maßgeblichen Beitrag zur CO₂-Reduzierung in der Stahl- und Schifffahrtsindustrie zu leisten.
Ich erwarte von der Landesregierung und insbesondere vom zuständigen Minister Backhaus vollen Einsatz auf Landes- und Bundesebene. Mecklenburg-Vorpommern darf bei dieser Zukunftstechnologie nicht abgehängt werden!“
Hinweis:

wirtschaftspolitische Sprecherin