Seit dem 1. Mai zeigt der überwältigende Erfolg des Deutschlandtickets, wie groß die Notwendigkeit von Mobilität in allen Bevölkerungsschichten ist. Leider stehen in Mecklenburg-Vorpommern immer noch mehrere Gruppen auf dem finanziellen Abstellgleis! Besonders prekär ist die Situation für Schüler*innen, Studierende und Bürgergeldempfänger*innen. Gerade bei der Schülerbeförderung droht durch die teilweise Umstellung auf das Deutschlandticket ein Flickenteppich. Daher hat die bündnisgrüne Fraktion heute im Landtag auch für diese Gruppen die Einführung eines preisreduzierten 29 Euro-Tickets gefordert.
Die mobilitätspolitische Sprecherin der Fraktion, Jutta Wegner, bekräftigt:
„Die Pläne der Landesregierung lassen bestimmte Bevölkerungsgruppen einfach am Bahnsteig zurück! Auszubildende können bereits heute ein vergünstigtes Deutschlandticket erstehen. Das gleiche plant die Landesregierung auch für das Senior*innen-Ticket im Herbst. Im Studium wiederum bekommen bislang lediglich Studierende an der Universität Rostock die Möglichkeit, ihr Semesterticket mit einer Aufzahlung in ein Deutschlandticket umzuwandeln. Alle anderen Hochschulen im Land haben keinen Mobilitätsbeitrag in den Studierendenbeiträgen. Dort müssen sich Studierende ein Deutschlandticket zum vollen Preis kaufen. Eine Ausnahme bilden die Studierenden an der Fachhochschule in Güstrow, die im Dualen Studium für Kommunen und den Landesdienst ausgebildet werden. Deshalb bekommen diese Studierenden das Azubiticket für 29 Euro, das seit 1. Mai ein Deutschlandticket ist.
Bei den Schüler*innen ist die Lage ebenfalls uneinheitlich: Nach dem Schulgesetz erhalten Schüler*innen ab einer bestimmten Entfernung zur Schule eine Fahrkarte für die direkte Fahrt hin und zurück. Ist ein solches Ticket teurer als das Deutschlandticket, planen einige Landkreise ihren Schüler*innen ein Deutschlandticket zur Verfügung zu stellen, was natürlich auch außerhalb des Schulwegs bundesweit nutzbar ist. Schüler*innen mit einem kurzen Schulweg erhalten hingegen überhaupt keine Fahrkarte. So eine Drei-Klassen-Gesellschaft wollen wir nicht. Das Land muss an dieser Stelle Verantwortung für eine einheitliche Verfahrensweise tragen.“
Und auch Bürgergeldempfänger*innen brauchen eine Förderung: Sie erhalten lediglich 45 Euro für Mobilität als Regelleistung. Sie müssten also an anderer Stelle ihres Lebensunterhaltes sparen, um sich ein Deutschlandticket zum regulären Preis zu leisten.“
Hinweis:
Den Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN „Mobilität für alle: Deutschlandticket für 29 Euro ausweiten“ (Drucksache 8/2221) finden Sie hier.