Deutschlandticket // Wegner: „Brauchen in MV ein günstiges Ticket für alle“

Am 1. Mai 2023 wird das neue Deutschlandticket bundesweit eingeführt. In Mecklenburg-Vorpommern soll es nach den Planungen der Landesregierung zusätzlich für bestimmte Gruppen ein ermäßigtes Ticket zum Preis von 29 Euro geben. Im gestrigen Wirtschafts- und Verkehrsausschuss wurde der Stand der Vorbereitungen besprochen. Jutta Wegner, verkehrspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion, hatte das Thema auf die Tagesordnung des Ausschusses setzen lassen. Sie sagt:

„Mit dem Deutschlandticket wird die individuelle Nutzung von Bus und Bahn einfach und unkompliziert. Das ist ein Riesenfortschritt für Nutzerinnen des ÖPNV. Pendlerinnen werden enorm profitieren. Doch für Familien, Schüler*innen, Studierende und Menschen mit geringem Einkommen sind 49 Euro pro Monat kein Pappenstiel.“

„Ein Ticket für alles ist gut. Ein Ticket für alle wäre noch besser.“

„Fazit: Ein Ticket für alles ist gut. Ein Ticket für alle wäre noch besser. Deshalb brauchen wir in MV ein günstiges Ticket nicht nur für Auszubildende und Senior*innen, sondern für alle. Gerade vor dem Hintergrund, dass wir das Land mit den bundesweit niedrigsten Einkommen sind, ist die Entscheidung der Landesregierung, nur einzelnen Personengruppen ein 29-Euro-Ticket anzubieten, nicht nachvollziehbar. Die Menschen hier wollen verstärkt den ÖPNV nutzen. Doch wir müssen es ihnen auch ermöglichen – mit bezahlbarer Mobilität und einem gut ausgebauten ÖPNV. Vor allem mit Blick auf das ausgedünnte Angebot im ländlichen Raum haben viele Menschen bislang keine Alternative zum Auto und somit keine Wahlfreiheit.

Im Verkehrsausschuss zeigte sich, dass noch viele Fragen hinsichtlich der Ticketeinführung offen sind. So hat die Landesregierung noch keine Prognosen, mit welchen Verkaufszahlen für die zwei Ticketvarianten in MV zu rechnen ist. Auch wurde deutlich, dass das vergünstigte Senior*innen-Ticket nur an Verkaufsstellen kommunaler Verkehrsunternehmen erhältlich sein wird. Hier muss die Landesregierung in der öffentlichen Kommunikation dringend nachsteuern, damit nicht direkt zum Start Frust vorprogrammiert ist.“


Jutta Wegner MdL
Verkehrspolitische Sprecherin