Pressemitteilung 30.03.2022

Wegner: Bürokratische Hürden machen das Ticket unnötig teuer – Nutzen für die Kundinnen und Kunden gering.

Mit dem Vorschlag 9 für 90, also dem vom Bund beschlossenen 9 € Ticket für drei Monate, wird das Land vor große, vor allem bürokratische Herausforderungen gestellt. Durch das fehlende Landesticket müssen nun alle Verkehrsgesellschaften eigene Lösungen stricken, die Kosten für die Umsetzung machen das Ticket so teuer, dass Minister Meyer gestern verkündete, dass eine komplett kostenfreies Angebot die bessere Alternative wäre. Hierzu erklärt Jutta Wegner, mobilitätspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Grundsätzlich ist das Ticket 9 für 90 eine gute Idee, um mit einem niedrigen Preis die Attraktivität des Nahverkehrs zu steigern. In Mecklenburg-Vorpommern fallen uns jetzt aber die Versäumnisse der Vergangenheit auf die Füße. Außer dem Warnow-Verbund gibt es in Mecklenburg-Vorpommern keine Verbundstrukturen, jede kommunale Verkehrsgesellschaft sucht nach eigenen Lösungen der Umsetzung. Eine Fahrt quer durchs Land mit einem 9 € Ticket ist schwer umsetzbar. Mit einem landesweiten Ticket, wie es BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN schon seit langem fordern, wäre es viel leichter, den Nutzer*innen bei einem überschaubaren bürokratischen Aufwand kurzfristig attraktive Angebote zu unterbreiten. Ein Blick in die Nachbarländer Brandenburg und Schleswig-Holstein zeigt, wie es geht! Die Landesregierung muss endlich ihre Hausaufgaben machen und gemeinsam mit den Verkehrsgesellschaften und den Aufgabenträgern ein attraktives Angebot ins Land zu rollen. Jetzt sollte der Startschuss fallen, um die Struktur für ein attraktives Ticket für das ganze Land zu schaffen. Hätten wir ein solches Ticket bereits, könnten wir jetzt die Chance nutzen und neue Fahrgäste gewinnen. Mit der Freiheit, zwischen öffentlichem Verkehrsmittel und dem eigenen Auto wählen zu können, schaffen wir es, die Autofixiertheit zu überwinden. Das nutzt dem Klima und den Menschen.

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit dem Antrag ‚Zukunft des ÖPNV sichern‘ den Aufschlag gemacht. Jetzt anpacken, statt wieder nach dem Bund zu rufen, das muss der Auftrag sein. Das Problem sind die nicht erledigten Hausaufgaben im Land, nicht das gute Angebot eines vergünstigten Tickets.“


Jutta Wegner MdL
Verkehrspolitische Sprecherin