Gestern tagten der Sozialausschuss und der Landesjugendhilfeausschuss gemeinsam, um über die Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe in Mecklenburg-Vorpommern zu beraten. Der Kommunale Sozialverband berichtete, dass das Landesjugendamt bis zum 1. Januar 2026 wieder auf Landesebene zurückgeführt wird. Damit folgt die Landesregierung einem Antrag der bündnisgrünen Landtagsfraktion aus dem September.
„Es ist ein wichtiger Schritt, dass die Landesregierung die Verantwortung für die Kinder- und Jugendhilfe zurückholt. Doch angesichts der aktuellen Missstände ist die geplante Umsetzung bis 2026 viel zu spät“, erklärte Dr. Harald Terpe, sozialpolitischer Sprecher der Bündnisgrünen im Landtag. Die Dringlichkeit wird durch die alarmierende Lage im Landesjugendamt unterstrichen: Seit Jahren steht es unter massiver Belastung. Vier Mitarbeitende haben bereits gekündigt, ein hoher Krankenstand verschärft die Situation. „Das ist kein Zustand“, so Terpe. „Wir brauchen dringend Lösungen, um eine funktionierende Kinder- und Jugendhilfe zu gewährleisten – und zwar sofort, nicht erst in einem Jahr.“
Die Fraktion fordert deshalb, die erforderlichen Mittel bereits im kommenden Nachtragshaushalt bereitzustellen, statt auf die neuen Haushaltsverhandlungen zu warten. „Neben der Rückführung des Landesjugendamtes müssen auch alle Aufgaben vollständig auf das Land übertragen und die Personalstellen angemessen aufgestockt werden“, betont Terpe. Die bündnisgrüne Landtagsfraktion appelliert an die Landesregierung, schnell und entschlossen zu handeln.
Hinweis:
Antrag „Für ein starkes Landesjugendamt und einen handlungsfähigen Landesjugendhilfeausschuss in Mecklenburg-Vorpommern“
(Drucksache 8/4091) vom 11. September 2024.