Zu der heutigen Standortdebatte eines LNG-Terminals äußert sich Hannes Damm, energiepolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Mecklenburg-Vorpommern:
„Minister Robert Habeck nimmt die Sorgen der Menschen aus MV ernst und hat Sellin nun als Standort für ein LNG-Terminal ausgeschlossen. Das begrüßen wir ausdrücklich. Gleichwohl wird nach Ansicht unserer Fraktion ein zusätzliches Flüssigerdgas-Terminal für die Versorgungssicherheit nicht benötigt. Bundeskanzler Olaf Scholz sollte deshalb seine Forderung nach deutlich überdimensionierten Kapazitäten zurückziehen.
„Kriterien für Sellin müssen für auch alle anderen potenziellen Standorte gelten“
Solange die Überlegungen für ein weiteres LNG-Terminal jedoch weiter im Raum stehen, fordern wir die Einhaltung klarer Vorgaben: Bei der Wahl potenzieller LNG-Standorte müssen alle Aspekte in punkto Umwelt- und Artenschutz, Offshore-Windenergie und Tourismus umfassend geprüft werden. Die Kriterien, die für den Standort Sellin angelegt worden sind, müssen im gleichem Umfang für alle anderen potenziellen Standorte gelten. Demnach wäre auch Mukran zumindest mit einer notwendigen 50 Kilometer langen Anbindungs-Pipeline als Standort völlig ungeeignet.
Die Schäden, die durch die Eingriffe in Ökosysteme entstehen, sind so gering wie möglich zu halten. Deshalb sollten auch mögliche LNG-Standorte rund um Rostock und weiter draußen auf See auf eine Eignung geprüft werden. Voraussetzung muss in jedem Fall sein, dass alle aufgebauten fossilen Infrastrukturen bis maximal 2035 befristet und von vornherein wasserstofffähig sind.“