Die anhaltenden Probleme im Schienenverkehr belasten Pendler*innen, Tourist*innen und Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern erheblich. Die bündnisgrüne Landtagsfraktion fordert deshalb konsequentes Handeln, um die Situation nachhaltig zu verbessern. Erst heute hat die Allianz pro Schiene dazu aufgerufen, die Sanierung der maroden Bahnhöfe in Deutschland voranzutreiben – eine Forderung, die auch Teil eines aktuellen Landtagsantrags und der begleitenden Aktion „Endstation Bahnhof – umsteigen-mv.de“ ist.
„Viele Kommunen, aber auch engagierte private Eigentümer*innen wollen historische, leerstehende Bahnhofsgebäude vor dem Verfall retten und sinnvoll nutzen, doch die Deutsche Bahn gibt sich unkooperativ“, kritisiert Jutta Wegner, verkehrspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion. „Vielmehr zeigt der Konzern kein Interesse an neuen Nutzungskonzepten und legt den Eigentümer*innen Steine in den Weg. Offenbar hält die Bahn zugige Unterstellmöglichkeiten für völlig ausreichend. Dabei sind attraktive Bahnhöfe ein relevanter Faktor, um mehr Menschen zum Umstieg auf die Bahn zu motivieren.“
Förderung privater Initiativen gefordert
Wegner verweist auf die Reaktionen zahlreicher Menschen, denen sie in den vergangenen Tagen im Rahmen der Aktion „Endstation Bahnhof“ begegnet ist. „Oft genannte Probleme waren fehlende Sitzmöglichkeiten, unzureichender Wetterschutz, mangelnde Barrierefreiheit sowie eine allgemein schlechte Ausstattung der Bahnhaltestellen. Dazu zählen etwa fehlende Unterstände, defekte oder unleserliche Fahrplanaushänge, schlechte Beleuchtung und fehlende Möglichkeiten, Fahrräder sicher abzustellen.“
Die bündnisgrüne Landtagsfraktion fordert daher, die Aufenthaltsqualität an Bahnhöfen zu verbessern und private Initiativen gezielt zu unterstützen, etwa durch Fördermittelberatung.
Bahnfahren muss wieder attraktiv werden
Neben der Modernisierung von Bahnhöfen fordert die Fraktion in ihrem Antrag Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität, der Infrastruktur und der Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs. Wegner mahnt: „Unpünktliche Züge, zu kurze Bahnsteige und überfüllte Waggons machen das Bahnfahren für viele Reisende zur Belastung. Die Häufung von Baustellen und Sperrungen könnte Fahrgäste dauerhaft ins Auto treiben.“
Die bündnisgrüne Landtagsfraktion appelliert an die Landesregierung, Verkehrsminister Wolfgang Blank und die Deutsche Bahn, den Schienenverkehr endlich zur Priorität zu machen. „Ein leistungsfähiger Bahnverkehr stärkt Wirtschaft, Tourismus und Lebensqualität in unserer Region und ist unverzichtbar für den Klimaschutz“, betont Wegner.
Hintergrund:
Die Aktion „Endstation Bahnhof – umsteigen-mv.de“ ist eine Initiative der bündnisgrünen Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommern. Ziel der Aktion ist es, auf die Herausforderungen und Missstände im Bahnverkehr des Landes aufmerksam zu machen. Mit Besuchen an Bahnhöfen im gesamten Bundesland und einer Online-Plattform bietet die Fraktion Reisenden die Möglichkeit, ihre Erfahrungen direkt einzubringen.
Ein begleitender Wettbewerb motiviert zur Teilnahme: Unter allen Einsendungen, die bis zum 28. Februar 2025 eingehen, werden ein Deutschlandticket für ein Jahr und mehrere „Survival-Pakete“ verlost. Die gesammelten Rückmeldungen sollen konkrete Problemstellen aufzeigen, Lösungen anstoßen und den Anschluss des ländlichen Raums nachhaltig sichern.
Hinweise:
„Privatbahnhöfe: Wie sie vor Verfall gerettet werden können“, dpa, 27. Januar 2025