Radreiseregion MV zurück an die Spitze führen // Wegner: „Radtourismus ist kein Selbstläufer“

In der heutigen Sitzung des Landtags wird ein Antrag der bündnisgrünen Landtagsfraktion zu den Radfernwegen in Mecklenburg-Vorpommern debattiert. Die Fraktion sieht angesichts der nachlassenden Popularität der Radreiseregion und der mäßigen Qualität vieler Radfernwege dringenden Handlungsbedarf. Jutta Wegner, verkehrspolitische Sprecherin, kritisiert das fehlende Engagement der Landesregierung: „Wir haben uns in den vergangenen Jahren zu sehr darauf verlassen, dass die Radtourist*innen allein wegen unserer schönen Landschaft kommen. Doch Radtourismus ist kein Selbstläufer. Mecklenburg-Vorpommern ist schon länger nicht mehr die beliebteste Radreiseregion Deutschlands – und wenn wir nicht konsequent und dauerhaft in unsere Radfernwege investieren, werden andere Tourismusregionen uns endgültig überholen.“

Radtourismus in MV: Gesamtbruttoumsatz von rund 1,1 Milliarden Euro pro Jahr

Dabei erfreut sich das Fahrrad als Verkehrsmittel wachsender Beliebtheit – auch im Tourismus. So generiert der Radtourismus in Mecklenburg-Vorpommern jährlich einen Gesamtbruttoumsatz von rund 1,1 Milliarden Euro. „Der Fahrradtourismus ist eine der tragenden Säulen unserer Wirtschaft – und das, obwohl die Radreiseregion laut jüngster ADFC-Radreiseanalysen stetig an Beliebtheit einbüßt. Schon eine landeseigene Untersuchung aus dem Jahr 2019 zeigte, dass fast die Hälfte der begutachteten Wege sanierungsbedürftig war. Wie schlecht der Zustand heute ist, lässt sich nur erahnen – denn eine aktuelle Erhebung fehlt. Statt dauerhaft in Ausbau und Instandhaltung zu investieren, glänzt die Landesregierung durch Untätigkeit“, so Wegner weiter.

Von einer qualitativ hochwertigen Radinfrastruktur profitieren Gäste und Bevölkerung

Die Abgeordnete fordert die Landesregierung zum Handeln auf: „Rot-Rot muss ein Interesse daran haben, eine qualitativ hochwertige touristische Radinfrastruktur zu schaffen. Davon profitieren nicht nur Tourist*innen, sondern auch die einheimische Bevölkerung – und die Akzeptanz des Tourismus steigt gleich mit. Wir fordern daher, dass die Landesregierung in enger Abstimmung mit allen Beteiligten Verantwortung für Bau und Instandhaltung der Radfernwege übernimmt. Im kommenden Doppelhaushalt müssen deutlich mehr Mittel für den priorisierten Ausbau bereitgestellt werden, damit auch eine Entwicklung zu echten ‚Qualitätsrouten‘ nach ADFC-Standard möglich wird. Die Radfernwege im Land müssen endlich zur Chefsache werden – sonst droht Mecklenburg-Vorpommern als Tourismusregion weiter den Anschluss zu verlieren.“


Hinweis:

Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN „Die Radreiseregion Mecklenburg-Vorpommern zurück an die Spitze führen – Bau und Instandhaltung der Radfernwege endlich in Landesverantwortung“ (Drucksache 8/4875) vom 30. April 2025


Jutta Wegner MdL
Parlamentarische Geschäftsführerin und verkehrspolitische Sprecherin