Erdgaserkundung vor polnischer Ostseeküste // Damm: „Backhaus sollte jetzt auch selbst proaktiv auf Polen zugehen“

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Mecklenburg-Vorpommern äußert große Bedenken hinsichtlich der Erkundung von Erdgasvorkommen entlang der polnischen Küste nahe Wollin. Die Bohrungen, die ohne Beteiligung des benachbarten Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt werden, werfen Fragen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und zum Umweltschutz auf.

Hannes Damm, energie- und europapolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern, kritisiert das Vorgehen scharf: „Fossile Energien gehören der Vergangenheit an und bedrohen nicht nur unser Klima, sondern auch die Küstengewässer unseres Bundeslandes und das in unmittelbarer Nähe liegende Natura2000-Gebiet. Es muss dringend aufgeklärt werden, warum trotz bestehender internationaler Abkommen, die eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der naturschutzfachlichen Bewertung und Genehmigung fordern, bisher keine Informationen vorliegen und bereits auf See Tatsachen geschaffen werden.“

Die Bündnisgrünen begrüßen die Anrufung des Deutsch-Polnischen Umweltrates, fordern jedoch gleichzeitig ein proaktiveres Vorgehen seitens der Landesregierung. Damm betont: „Da die Zeit drängt und die Bohrschiffe bereits vor Ort sind, sollte Minister Backhaus nicht länger zögern und die eingeforderte bessere Zusammenarbeit von Behörden unseres Bundeslandes und der polnischen Seite proaktiv in die Hand nehmen. Warum ruft niemand einfach einmal bei den polnischen Kolleg*innen an?“

Die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert eine umgehende Aufklärung der Situation und eine verstärkte Kooperation zwischen den deutschen und polnischen Behörden. Nur durch eine enge Zusammenarbeit können die Interessen des Umwelt- und Klimaschutzes sowie die Belange der Region angemessen berücksichtigt werden.


Hannes Damm MdL
Stellvertretender Vorsitzender
und energie- und europapolitischer Sprecher