Tag des Waldes // Dr. Terpe: „Wir müssen das Wasser in den Wäldern halten“

Heute ist der Internationale Tag des Waldes. Der Vorsitzende und umweltpolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Harald Terpe, würdigt die Leistungen des Waldes für das Gemeinwohl und verweist zugleich auf seine Gefährdung.

Wald bietet uns zahlreiche Dienstleistungen völlig kostenlos

Dr. Harald Terpe: „Gesunde Wälder sind eine unschätzbare Quelle für ein ausgewogenes Klima, sauberes Trinkwasser, Artenvielfalt und frische Luft. Auch sind sie beliebter Erholungsraum für uns Menschen. Doch was geben wir ihnen für diesen Service zurück? Wir entwässern die Wälder, zerstören ihre Böden und setzen sie einer massiven Erhitzung aus. In Mecklenburg-Vorpommern erstrecken sich rund 80.000 Hektar Wald auf Moorböden, wovon 70 Prozent entwässert sind. Mittels Gräben von hunderten Kilometern Länge leiten wir viele Millionen Kubikmeter Wasser aus diesen Landschaften ab. Gleichzeitig leiden immer mehr Waldbäume in angrenzenden Gebieten unter Trockenstress aufgrund langanhaltender niederschlagsarmer Perioden. Es ist deshalb dringend erforderlich, das Wasser in der Fläche zu halten.“

Mehr Tempo beim Rückbau der Entwässerungsanlagen

„Allerdings wurden erst in rund 1.600 Hektar Moorwald die Entwässerungseinrichtungen zurückgebaut. Das ist viel zu wenig. Um den Landschaftswasserhaushalt zu verbessern, sind erheblich mehr personelle und finanzielle Ressourcen erforderlich. Darüber hinaus bedarf es verbesserter gesetzlicher Rahmenbedingungen. Wir warten seit mehr als zehn Jahren auf das entsprechende Landeswassergesetz des Landwirtschafts-, Umwelt- und Klimaministeriums Mecklenburg-Vorpommerns! Auch die von Minister Backhaus mehrfach angekündigte Wasserstrategie sowie das Moorschutzkonzept des Landes liegen immer noch nicht vor – ganz zu schweigen vom wichtigen Klimaschutzgesetz, das dringend benötigt, aber auch immer wieder verschoben wird.“

Neues Bundeswaldgesetz für Bewahrung der Ökosystemleistungen des Waldes

„Ebenso wichtig sind klare bundesweite Regelungen mit dem Ziel, naturnahe, klimaresiliente Wälder und deren Nettozuwachs zu stärken. Die Ampelkoalition in Berlin hat bereits Schritte unternommen, um das bereits 50 Jahre alte Bundeswaldgesetz zu überarbeiten. Dies ist ein wichtiger Meilenstein, um die Ökosystemleistungen des Waldes zu bewahren und ihn sowohl als Ökosystem als auch als Erholungsraum zu stärken. Die Bundesregierung beabsichtigt beispielsweise, die natürliche Verjüngung des Waldes rechtlich abzusichern und endlich den Weg zu ebnen, um Waldbesitzende für die Dienstleistungen des Waldes entlohnen zu können. Dies ist der richtige Schritt hin zu klimastabilen Wäldern, die auch noch für unsere Kinder und Enkel gute Luft, hervorragendes Wasser, Biodiversität, den ökologischen Baustoff Holz und Erholungsräume bieten.“


Dr. Harald Terpe MdL
Fraktionsvorsitzender und umweltpolitischer Sprecher