Der klimapolitische Sprecher der bündnisgrünen Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, Hannes Damm, hat anlässlich der Aktuellen Stunde des Landtags zum Thema Sturmhochwasser ein Umdenken bei der Entwicklung des Küstenraums gefordert.
Hannes Damm: „Die Ostseeküste ist ein hochdynamisches Ökosystem. Seit jeher gehören Sturmfluten zu den intensivsten Landschaftsgestaltern und zu den großen Gefahren für Mensch und Umwelt gleichermaßen. Der Schutz bebauter Ortslagen ist dabei gesetzlicher Auftrag und muss personell und finanziell umfassend abgesichert werden. Wir müssen uns jedoch auch dringend damit beschäftigen, wie wir die Küstengebiete angesichts der Auswirkungen der Klimakrise zukunftsfähig aufstellen können.“
„Wir müssen ehrlich darüber reden, auf welchen Flächen eine Bebauung unterbleiben muss“
„Die wissenschaftliche Datenlage ist eindeutig: Der Meeresspiegel wird weiter ansteigen, die Kraft von Stürmen und Wellengang wird zunehmen. Ortschaften in Küstennähe werden deshalb künftig deutlich stärker und häufiger von Sturmfluten bedroht sein. Um nicht fahrlässig Menschenleben zu gefährden, müssen wir ehrlich darüber reden, auf welchen Flächen eine Bebauung unterbleiben muss. Denn nicht jeder Abschnitt unserer rund 1.900 Kilometer langen Ostseeküste kann mit meterhohen Deichen und Betonbollwerken geschützt werden. Im Gegenteil: Wir müssen dem Meer auch Raum geben, um Druck von Dünen und Deichen zu nehmen.“
Sicherung des Küstenschutzstreifen konsequent durchsetzen, um Städte und Dörfer zu schützen
„Deshalb erwarte ich von der Landesregierung, dass sie die Sicherung eines Küstenschutzstreifens konsequent durchsetzt. Nur so können wir wiederkehrende Infrastrukturschäden in Millionenhöhe verhindern, nur so können wir den dringend notwendigen Schutz unserer Städte und Dörfer am Ostseestrand gewährleisten. Zugleich muss allen Beteiligten klar sein, dass wir Klimaschutz konsequenter vorantreiben müssen, um die Auswirkungen der Klimakrise so weit wie möglich einzudämmen. Die Kosten für die notwendigen Schutzmaßnahmen werden sonst explodieren.“