Die Ladesäuleninfrastruktur in Mecklenburg-Vorpommern hängt den von der Landesenergie- und Klimaschutzagentur MV (LEKA MV) ermittelten Bedarfen meilenweit hinterher. Das zeigt die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage von Jutta Wegner. Demnach müsste sich bis zum Jahr 2026 die Zahl der Normal- und Schnellladepunkte im Land verdreifachen, bis 2030 etwa verzwanzigfachen. Wegner, verkehrs- und wirtschaftspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion MV, kritisiert die Tatenlosigkeit des zuständigen Landesministers Reinhard Meyer:
„Trotz des offenkundigen Handlungsbedarfs übernimmt die Landesregierung nicht das Steuer, um den Ausbau der notwendigen Ladeinfrastruktur voranzutreiben. Stattdessen verweist Minister Meyer alleinig auf den Bund und auf private Investor*innen. Dabei machen es die anderen Bundesländer vor, wie mit landeseigenen Initiativen und Förderungen der Ausbau der Ladeinfrastruktur sowohl im öffentlichen Raum als auch bei den Unternehmen vorangebracht werden kann.
Der bundesweite Vergleich zeigt: Nur im deutlich kleineren Saarland und in der Hansestadt Bremen stehen noch weniger Ladesäulen als bei uns in MV. Dabei sind gerade in dünn besiedelten Flächenländern flankierende Maßnahmen seitens des Landes erforderlich – nicht nur, um die Antriebswende voranzubringen, sondern auch mit Blick auf die Tourismuswirtschaft. Gerade erst hat Minister Meyer eine Gästebefragung präsentiert, aus der hervorgeht, dass Tourist*innen die mangelhafte Ladeinfrastruktur kritisieren und als potenzielles Argument benennen, welches gegen einen Urlaub in MV spricht. Doch statt Kommunen und Gastgeber*innen zu unterstützen, steht ebenjener Minister auf der Bremse. Erschreckend uninformiert ist er zudem: Er kann nicht einmal beantworten, in welchen Abständen es im Land Ladesäulen gibt. Statt des weiteren Verharrens im Leerlauf braucht das Land endlich eine Initialzündung!“
Hinweise:
Die Kleine Anfrage „Ladesäuleninfrastruktur in Mecklenburg-Vorpommern“ inkl. Antwort der Landesregierung (Drucksache 8/2663) finden Sie hier.
Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur
Wirtschafts- und verkehrspolitische Sprecherin