Auflösung des TMV geplant // Wegner: „Statt Reformen geordnet anzugehen, setzt die Landesregierung auf wüste Zerschlagung funktionierender Strukturen“

Jutta Wegner, tourismuspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern, übt scharfe Kritik an der geplanten Auflösung des Landestourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern (TMV). „Eine seit mehr als 30 Jahren gewachsene Struktur wie den Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern aufzulösen, ist Irrsinn. Statt notwendige Reformen geordnet anzugehen, setzt die Landesregierung auf eine wüste Zerschlagung funktionierender Strukturen. Die Auswirkungen auf den Tourismusstandort Mecklenburg-Vorpommern werden verheerend sein.“

„Das jetzige Vorgehen erweckt den Eindruck, als solle von eigener Verantwortung abgelenkt werden“

Wegner fordert eine umfassende Aufklärung über die Rolle der Landesregierung in diesem Prozess und die Hintergründe der Entscheidung. „Es erscheint wenig glaubhaft, dass das zuständige Wirtschaftsministerium und Landtagspräsidentin Birgit Hesse in ihrer Funktion als TMV-Präsidentin nicht frühzeitig über finanzielle Unstimmigkeiten informiert waren. Die Regierung hätte bereits beim letzten Doppelhaushalt die Möglichkeit gehabt, Reformen einzuleiten oder mögliche Missstände aufzuarbeiten. Stattdessen haben sich die Verantwortlichen für den maximalen politischen Schaden entschieden. Das jetzige Vorgehen erweckt den Eindruck, als solle von eigener Verantwortung abgelenkt werden.“

Es droht eine unklare Übergangsphase und der mögliche Verlust von Wissen und Erfahrung

Besorgt zeigt sich Wegner auch über die Folgen für die Beschäftigten des TMV sowie die Effizienz der touristischen Vermarktung. „Der TMV hat über Jahrzehnte bewiesen, dass er ein verlässlicher Partner für das Land ist. Die geplante Auflösung des Vereins ist auch ein Affront gegen die vielen engagierten Mitarbeitenden. Eine unklare Übergangsphase und der mögliche Verlust von Wissen und Erfahrung werden gravierende negative Folgen haben.“

Auch die damit einhergehende Ablösung von Geschäftsführer Tobias Woitendorf sieht Wegner kritisch: „Mit Tobias Woitendorf verlieren wir einen der besten Touristiker unseres Landes. Sein Einsatz hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich Mecklenburg-Vorpommern zu einer der beliebtesten Urlaubsdestinationen Deutschlands entwickelt hat. Ihn nun fallen zu lassen, ist politisch äußerst fragwürdig und verantwortungslos.“


Jutta Wegner MdL
tourismuspolitische Sprecherin