Heute findet auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN im Schweriner Landtag eine Aussprache zum Thema „Bildungsgerechtigkeit schaffen durch frühkindliche Bildung – Armutskreislauf durchbrechen“ statt.
Jutta Wegner, Parlamentarische Geschäftsführerin und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, sieht einen starken Nachholbedarf:
„Bildungsgerechtigkeit beginnt im Kindergarten. Alle Kinder verdienen die gleichen Chancen auf eine gute Bildung. Der Bildungserfolg von Kindern darf nicht weiter vom Elternhaus und von dessen finanziellen Möglichkeiten abhängig sein. Es sollte daher ein verpflichtendes Vorschuljahr für alle Kinder geben, bei denen Förderbedarf besteht.
Im Kindergarten werden die Weichen für die gesamte Bildungsbiographie gelegt. Kinder, die eingeschult werden, sind in ihrer Entwicklung bis zu drei Jahre auseinander. Nur mit einer hohen Qualität in den Einrichtungen kann der Kreislauf der Armut durchbrochen und jedes Kind individuell gefördert werden. Gute Bildung ist der Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben.“
Wir brauchen eine verpflichtende Vorschule für Kinder mit Förderbedarf
Aktuelle Maßnahmen der Landesregierung, die darauf abzielen, das Lesen und Schreiben der Kinder zu verbessern, setzen in der Regel in der Grundschule an. Jutta Wegner fordert an dieser Stelle, frühzeitiger anzusetzen und ein verpflichtendes Vorschuljahr für Kinder mit Förderbedarf einzuführen, ähnlich wie es in Hamburg und Baden-Württemberg bereits gelebt wird:
„Wir sollten nur noch Kinder einschulen, die ein gewisses Sprachniveau erreicht haben. Bildungsgerechtigkeit beginnt im Kindergarten und kann nur mit ausreichendem Personal, verbindlicher, individueller Förderung und einer engen Kooperationen zwischen Kitas und Grundschulen gelebt werden. Der staatliche Bildungsauftrag ist eindeutig: Jedes Kind muss von Beginn seines Lebens an die Chance haben, sein Potential zu entfalten. Unabhängig von der Herkunft, unabhängig von Portemonnaie und Bildungsstand der Eltern. Bildung fängt im Kindergarten an und die Strukturen müssen diese Erkenntnis endlich abbilden. Das verpflichtende Vorschuljahr bei Förderbedarf muss kommen.“
Parlamentarische Geschäftsführerin und bildungspolitische Sprecherin