Im Schweriner Landtag fand heute eine Debatte zur medizinischen Versorgung von Long-Covid-Betroffenen in Mecklenburg-Vorpommern statt. Dr. Harald Terpe, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, betont: „Die alarmierend hohen Zahlen von Long-Covid-Patient*innen in unserem Land erfordern ein koordiniertes Vorgehen des öffentlichen Gesundheitsdienstes zusammen mit der ärztlichen Selbstverwaltung und den gesetzlichen Krankenkassen.“
Das gesetzliche Kassenarztsystem in Deutschland mit seiner flächendeckenden Struktur an Haus- und Fachärztinnen ist grundsätzlich die erste Konsultationsstelle für die wachsende Patient*innengruppe der Long-Covid-Erkrankten. Zum Sicherstellungsauftrag gehört es, die Versicherten gemäß den Grundsätzen des Fünften Sozialgesetzbuches zu behandeln und sich kontinuierlich über den aktuellen Stand des medizinischen Wissens zu Long-Covid und seinen Behandlungsmöglichkeiten fortzubilden.
„Es ist Aufgabe der Krankenkassen und des öffentlichen Gesundheitsdienstes, vier Jahre nach Bekanntwerden der Erkrankung die notwendigen finanziellen Mittel für die Therapie zu kalkulieren und bereitzustellen. Hier ist die Bundesebene gemeinsam mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zuallererst in der Verantwortung. Es ist jedoch unbestreitbar, dass es längst überfällig ist, die vorhandene Expertise des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) und der kommunalen Öffentlichen Gesundheitsdienste (ÖGD) zu nutzen und zu bündeln, um dem hohen Patient*innenaufkommen gerecht zu werden. Hören wir auf die Betroffenen und ihre Angehörigen in der Selbsthilfe“, mahnt der gesundheitspolitische Sprecher.
Die Bereitstellung von Forschungsmitteln und -strukturen für die epidemiologische und therapeutische Forschung könne am besten in gesamtstaatlicher Landes- und Bundesverantwortung koordiniert und umgesetzt werden, so Terpe. „Daher setze ich mich für die finanziell geförderte Wiedereinrichtung eines Instituts für die Epidemiologie der Long-Covid-Erkrankung und ihrer Behandlung als geeigneten Beitrag des Landes ein“, verspricht Dr. Terpe.