Im Schweriner Landtag wird derzeit ein Antrag der CDU-Fraktion zur Krise der Bauwirtschaft behandelt. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern hat hierzu einen Änderungsantrag vorgelegt. Hannes Damm, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion sowie wohnungs- und baupolitischer Sprecher, erläutert:
„Neben wichtigen Aspekten wie etwa der Förderung der Digitalisierung oder Erleichterungen im Baurecht spielt die CDU-Fraktion in ihrem Antrag leider Klimaschutz und bezahlbaren Wohnraum gegeneinander aus. Das schadet letztendlich beiden Anliegen. Dabei ergänzen sich diese Ziele hervorragend. Deshalb müssen wir bezahlbaren und klimafreundlichen Wohnraum endlich zusammen denken – gerade in Zeiten, in denen auch die Baubranche zukunftsfest aufgestellt werden muss.
Fakt ist: Energieeffizient gebaute Wohnungen führen zu erheblichen Einsparungen bei den Heizkosten. Die zusätzlichen Investitionskosten sind dazu im Vergleich relativ gering. Energieeffizientes Bauen ist somit kein Kostentreiber beim Bauen und erst Recht kein Auslöser für Baukrisen – ganz im Gegensatz zu hohen Rohstoffpreisen für Stahl und Beton infolge des russischen Angriffskrieges, den gestiegenen Grundstückspreisen oder den Kosten für den Bau von weiteren Stellplätzen und Tiefgaragen.
Es wäre daher grundfalsch, Sanierungsziele oder bestehende Vorgaben für Wärme- und Energiestandards zu deckeln. Vielmehr brauchen wir für Mecklenburg-Vorpommern eine Wohnungsmarktstrategie, die die Schaffung von ausreichend bezahlbarem und sozialem Wohnraum in den Fokus nimmt, der zugleich klimafreundlich ist. Insbesondere die Potentiale des Bauens im Bestand, der Nachverdichtung und der nachwachsenden, kostengünstigen Baustoffe sollten verstärkt genutzt werden.
Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum ist riesig! Mit den richtigen Rahmenbedingungen wird auch unsere Bauwirtschaft wieder davon profitieren.“
Hinweis:
Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Antrag der Fraktion der CDU (Drucksache 8/3613) „Krise der Bauwirtschaft wirksam begegnen – Gemeinsam mit dem Bund den Wohnungsbau voranbringen“.