Zweite Lesung zur KiföG-Novelle im Landtag // Wegner: „Die gewünschten Qualitätssteigerungen sind mit dem vorgesehenen Personalschlüssel Wunschträume“

Heute wurde im Landtag die 4. KiföG-Novelle abschließend beraten. Für die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Jutta Wegner, ist klar, dass es einer langfristigen Strategie bedarf, um die Situation in den Kindertageseinrichtungen nachhaltig zu verbessern:

„Es bedarf einer gemeinsame Anstrengung, um die Qualität in unseren Kitas nachhaltig zu verbessern. Der Fachkräftekatalog wurde stark ausgeweitet, sogar Studierende ohne Berufserfahrung dürfen nun als Erzieher*in (ohne weitere Unterstützung durch eine Fachkraft), selbstständig Kindergartengruppen betreuen. Langjährig erfahrene Kindertagespflegepersonen werden hingegen weiterhin außer Acht gelassen. Bisher wurde die schlechte Fachkraft-Kind-Relation seitens der Landesregierung immer damit beschönigt, dass zumindest diejenigen, die mit den Kindern arbeiten, in einem hohen Maße Fachkräfte seien. Davon wird jetzt erheblich abgewichen. Auch die in der Novelle verankerten, durchaus wünschenswerten Qualitätssteigerungen zur erweiterten Sprachstanderhebung und Entwicklungsbeobachtung der Kinder, können mit dem vorhandenen Personalschlüssel kaum umgesetzt werden. Wir brauchen dringend eine Kita-Qualitätsoffensive in M-V unter Einschluss aller Akteure und Fraktionen, anstatt politischer Strohfeuer.“

Die Attraktivität der Ausbildung muss sich dringend verbessern

In der vorangegangen Anhörung wurde deutlich, dass dies auch seitens der Träger gewünscht ist. Doch dafür braucht es Fachkräfte und die können nur gewonnen werden, wenn sich die Arbeitsbedingen nachhaltig verbessern und der Beruf attraktiver wird. Für Jutta Wegner ist klar, dass auch die Attraktivität der Ausbildung dringend verbessert werden muss:
„Anstatt sich zu 90 % am TVAöD – Pflege zu orientieren, sollte dieser zu 100 % für alle Auszubildenden des Erzieher*innenberufs gelten. Im Wettbewerb um Fachkräfte müssen hier die besten Bedingungen und Wertschätzung von Anfang an im Vordergrund stehen.“

Hinweis:
Unseren Änderungsantrag zum KiföG (Drucksache 8/3661).

Zudem:
Antrag der Fraktion der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN „Für Chancengleichheit und Bildungserfolg: Entwicklung einer Kita-Qualitätsoffensive Mecklenburg-Vorpommern“