FDP im Schweriner Landtag beantragt die Jagd auf Kormoran // Dr. Terpe: „Bejagung an der Küste löst die Probleme nicht“

Auf Antrag der FDP-Fraktion hat der Landtag Mecklenburg-Vorpommern heute zum wiederholten Mal über eine Bejagung des Kormorans an den Küsten der Ostsee diskutiert. Der Vorsitzende und umwelt- und landwirtschaftspolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion, Dr. Harald Terpe, fordert einen differenzierteren Umgang mit der Problematik:

„Seit Jahren wissen wir, dass eine Bejagung des Kormoran keine messbaren Effekte auf seine Bestände hat. Der größte Rückgang geschah in Mecklenburg-Vorpommern auf natürliche Weise nach dem strengen Winter 2010 – insbesondere an der Küste. Auch natürliche Gegenspieler, wie der Seeadler oder andere Greifvögel, können den Kormoran zurückdrängen. Außerdem ist keine einzige der gefährdeten und ausgestorbenen Fischarten bei uns durch den Kormoran in diese Lage gekommen.

Vielmehr sind es Umweltveränderungen durch uns Menschen, zum Beispiel durch Gewässerverschmutzung, Überdüngung, Gewässerverbau, welche die Fischbestände massiv reduzieren. Nur durch eine konsequente Klima- und Gewässerschutzpolitik kann die Situation der Küstenfischer verbessert werden. Deshalb lehnen wir eine Bejagung des geschützten Kormorans an den Küstengewässern ab.

An Binnengewässern, insbesondere Teichwirtschaften, ist schon jetzt eine gewisse Bejagung möglich, um zum Beispiel den an einigen Orten hohen Fraßdruck auf Zuchtfische zu mindern. Die Anträge auf Abschuss der Tiere halten sich hier bisher in Grenzen. Pro Jahr werden im Binnenland maximal 1.000 Kormorane geschossen. Deshalb gehen wir davon aus, dass die schon viele Jahre existierende Kormoranverordnung des Landes den geeigneten rechtlichen Rahmen setzt.“


Dr. Harald Terpe MdL
Fraktionsvorsitzender und landwirtschaftspolitischer Sprecher