Bodenverbrauch in MV // Damm: „Effizientere Flächennutzung spart Kosten für die Gemeinschaft und schützt naturnahe Landschaftsräume“

In der heutigen Landtagssitzung wurde der Antrag der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN „Bodenverbrauch in Mecklenburg-Vorpommern reduzieren, zentrale Ortslagen stärken“ beraten. Hannes Damm, Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion für nachhaltiges Bauen und Klima, begründet die Initiative:

„Jeden Tag werden in Mecklenburg-Vorpommern durchschnittlich vier Hektar neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen ausgewiesen. Verglichen mit den bundesweiten Zahlen liegt unser Land damit deutlich über dem Durchschnitt. Für diese Entwicklung zahlen wir langfristig einen hohen Preis: Naturnahe Landschaftsräume und somit Biodiversität gehen verloren. Hinzu kommen enorme Kosten, die die Gemeinschaft zu tragen hat: Jedes neu erschlossene Gebiet benötigt entsprechende Infrastruktur, muss an die Wasser- und Stromversorgung angeschlossen, an den ÖPNV angebunden werden.“

Umdenken in der Stadtentwicklung gefragt

„Statt Verzicht ist ein Umdenken in der Stadtentwicklung gefragt: Wie lassen sich die Nutzung zentraler Ortslagen attraktiver gestalten und bestehende Siedlungsstrukturen effizienter nutzen? Wo gibt es Leerstand oder Brachflächen, wo sind Aufstockungen im Bestand möglich? Die Vorteile sind offensichtlich: Auf die bestehende Infrastruktur kann aufgebaut werden, erneuerbare Wärmenetze lassen sich effizienter nutzen, kurze Wege sind eine Erleichterung für die zunehmend älter werdende Bevölkerung.

Das Land ist daher aufgefordert, einen Aktionsplan zu entwerfen, auf dessen Grundlage Kreise und Kommunen für die Umsetzung nachhaltiger und effizienter Stadtentwicklung ausgestattet werden. Zusätzlich bedarf es eines landesweiten Monitorings des Flächenverbrauchs, das Fortschritte, Hemmnisse sowie Steuerungsmöglichkeiten bilanziert und evaluiert. Der notwendige Rechtsrahmen muss geschaffen werden, um die Nutzung bestehender Siedlungsflächen zu begünstigen.

Ziel all dieser Maßnahmen muss die kontinuierliche Reduktion des Flächenverbrauchs und letztlich der Netto-Null-Verbrauch sein, festzuschreiben im Landesklimaschutzgesetz.“


Hintergrund:

Flächenverbrauch meint die Ausweisung neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen. Laut Bundesumweltministerium werden in Deutschland werden derzeit rund 55 Hektar pro Tag ausgewiesen. Davon baulich geprägt, also abzüglich Siedlungsfreiflächen wie Freizeit- und Erholungsflächen, sind laut Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung etwas mehr als 40 Hektar pro Tag, allein in MV durchschnittlich vier Hektar. Das entspricht einem täglichen Flächenverbrauch von 5,6 Fußballfeldern. Der damit einhergehende Verlust an Freiraumfläche pro Einwohner*in von MV war 2021 im Bundesvergleich mit deutlichem Abstand am größten. Die Ziele, die die Bundesregierung zur Reduktion des Flächenverbrauchs ausgegeben hat, können damit nicht eingehalten werden.


Hinweise:

Den Antrag „Bodenverbrauch in Mecklenburg-Vorpommern reduzieren, zentrale Ortslagen stärken“ (Drucksache 8/2595) vom 6. September 2023 finden Sie hier.

Ausführliche Darstellungen zu Kennzahlen des deutschen Flächenverbrauchs finden Sie auf der Seite des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung.


In der heutigen Landtagssitzung wurde der Antrag der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN „Bodenverbrauch in Mecklenburg-Vorpommern reduzieren, zentrale Ortslagen stärken" beraten. Hannes Damm, Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion für nachhaltiges Bauen und Klima, begründet die Initiative: „Jeden Tag werden in Mecklenburg-Vorpommern durchschnittlich vier Hektar neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen ausgewiesen. Verglichen mit den bundesweiten Zahlen liegt unser Land damit deutlich über dem Durchschnitt."
Hannes Damm MdL
Sprecher für nachhaltiges Bauen und Klima