In der gestrigen 30. Sitzung der Enquete-Kommission „Jung sein in Mecklenburg-Vorpommern“ fand eine Anhörung zum Thema „Aufwachsen in der Klimakrise“ statt. Expert*innen berichteten über die erheblichen Auswirkungen der Klimakrise auf die körperliche und psychische Gesundheit sowie die Sicherheit junger Menschen – und die drohenden Konsequenzen für eine alternde Gesellschaft.
Constanze Oehlrich, Vorsitzende der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, warnt nach der Anhörung eindringlich vor den Folgen einer unzureichenden Klimapolitik: „Die Klimakrise trifft die junge Generation am härtesten. Sie gefährdet ihre körperliche und psychische Entwicklung und bedroht ihre Zukunft. Bereits heute beeinträchtigt fehlender Klimaschutz die Gesundheit und Sicherheit von Kindern und Jugendlichen und schränkt ihre Freiheitsrechte erheblich ein. Die Politik muss handeln – das hat das Bundesverfassungsgericht mit seinem richtungsweisenden Urteil von 2021 klargestellt.“
Constanze Oehlrich mahnt: „Junge Menschen haben das Recht auf ein Leben in Gesundheit und Sicherheit, wie es auch ihre Eltern und Großeltern erfahren haben. Die menschengemachte Klimakrise und unzureichender Klimaschutz bedrohen dieses verfassungsmäßige Grundrecht jedoch unmittelbar. Noch hat die Politik Handlungsspielräume, um das Schlimmste abzuwenden – durch konsequenten Klimaschutz und zielgerichtete Klimaanpassung. Ein wirksames Landesklimaschutzgesetz ist längst überfällig. Unsere Fraktion hat deshalb einen eigenen Gesetzentwurf vorgelegt. Zusätzlich muss das Land die besonderen Risiken für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Forschung, Qualifizierung, Versorgung und Notfallplanung künftig viel stärker berücksichtigen.“
Fehlender Klimaschutz verschärft den demografischen Wandel
Oehlrich weist zudem auf die gesamtgesellschaftlichen Folgen hin: „Die Klimakrise stellt auch unsere alternde Gesellschaft vor enorme Herausforderungen. Unzureichende Maßnahmen im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung haben weitreichende Konsequenzen: Sinkende Geburtenraten, Abwanderung und ein wachsender Bedarf an medizinischer und pflegerischer Versorgung werden durch die Klimakrise verstärkt – mit gravierenden Auswirkungen auf Arbeitskräftepotenzial und Innovationskraft. Diese Entwicklungen verschlechtern die soziale, wirtschaftliche und finanzielle Situation unseres Landes erheblich. Die Investition in ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen mit sozialem Ausgleich ist daher gut angelegt.“
Hinweise:
Klimaschutzgesetzentwurf der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN MV
Klimareport Mecklenburg-Vorpommern 2024
Informationen zur Arbeit der Enquete-Kommission