Bessere Fachkraft-Kind-Relation in Kitas gefordert // Wegner: „Ablehnung durch Rot-Rot ist ein bildungspolitischer Offenbarungseid“

Die bündnisgrüne Landtagsfraktion kritisiert die Ablehnung ihres Antrags zur Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation in den Kitas. Statt die Qualität frühkindlicher Bildung zu stärken, setze die rot-rote Landesregierung im neuen Doppelhaushalt auf Kürzungen und riskiere Kita-Schließungen – mit drastischen Folgen für Kinder, Familien und Fachkräfte. „Die Landesregierung spart an der Zukunft unseres Landes“, sagt Jutta Wegner, Parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin für frühkindliche Bildung. „Die beste Ausbildung nützt nichts, wenn Erzieher*innen doppelt so viele Kinder betreuen müssen wie in anderen Bundesländern.“

Die Bündnisgrünen hatten in ihren Antrag gefordert, die Betreuungsrelation bis 2035 schrittweise zu verbessern – auf 1:4 für unter Dreijährige, 1:10 für Drei- bis Sechsjährige und 1:17 für Grundschulkinder. Das Konzept sollte Qualität sichern, Personal entlasten und Kommunen Planungssicherheit geben.

Dass SPD und Linke diesen Vorschlag ablehnen, bezeichnet Wegner als „bildungspolitischen Offenbarungseid“: „Während andere Länder Qualität ausbauen, hält Mecklenburg-Vorpommern am Sparmodus fest. Das ist verantwortungslos und widerspricht dem eigenen Versprechen der Koalition, einen Stufenplan zu entwickeln.“

Land manifestiert den Qualitätsverlust in Kitas

Die bündnisgrüne Landtagsabgeordnete kritisiert, dass die Landesregierung den demografischen Wandel als Sparvorwand missbrauche. „Weniger Kinder bedeuten nicht weniger Verantwortung“, so Wegner. „Jetzt wäre die Chance, Gruppen zu verkleinern und endlich gute Betreuung für jedes Kind zu ermöglichen.“

Stattdessen manifestiere das Land den Qualitätsverlust. Kurzfristige Haushaltsmanöver und politische Richtungswechsel hätten das System in den vergangenen Jahren zunehmend destabilisiert. Viele Einrichtungen stünden vor Überlastung oder Schließung, weil die Finanzierung wackelt und Fachkräfte aufgeben.

Wegner fordert daher ein langfristiges Finanzierungskonzept, das Qualität, Beitragsfreiheit und kommunale Handlungsfähigkeit endlich zusammenführt. „Frühkindliche Bildung ist keine Ausgabe – sie ist eine Investition in unsere Zukunft“, betont Wegner. „Wer bei den Kleinsten spart, begeht einen bildungspolitischen Kardinalfehler.“


Hinweis:

Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN „Auf den demografischen Wandel reagieren – Kita-Schließungen abwenden, Fachkraft-Kind-Relation verbessern“ (Drucksache 8/5110) vom 2. Juli 2025


Jutta Wegner MdL
Parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin für frühkindliche Bildung