Land soll Betreiber von Wind- und Solarparks werden // Damm: „Wir wollen ein zusätzliches, unkompliziertes Angebot für alle schaffen, die sich an der Energiewende beteiligen wollen“

Mit einem Antrag im Landtag fordert die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einen grundlegenden Richtungswechsel bei der Energiewende in Mecklenburg-Vorpommern: Künftig soll das Land gezielt selbst Betreiber von Wind- und Solarparks werden – und die Menschen im Land sollen über eine landeseigene Beteiligungsgesellschaft unabhängig von ihrem Wohnort direkt mitverdienen können.

„Die Energiewende ist eine enorme wirtschaftliche Chance – doch bislang schauen wir zu, wie die meisten Gewinne aus Wind und Sonne aus Mecklenburg-Vorpommern abfließen. Das Land verpachtet seine Flächen wie ein x-beliebiger Verwalter, statt selbst Gewinne zu erwirtschaften. Das wollen wir ändern“, erklärt Hannes Damm, energiepolitischer Sprecher der Fraktion.

Landeseigene Gesellschaft mit unkomplizierten Beteiligungsangeboten für alle Menschen in MV

Kern des Antrags ist der Aufbau einer landeseigenen Beteiligungsgesellschaft, über die sich Bürger*innen einfach, transparent und mit fairer Rendite an Projekten beteiligen können – unabhängig davon, ob sie neben einem Windrad wohnen oder nicht. „Unser Vorschlag ist kein Ersatz, sondern eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Bürger- und Gemeindenbeteiligungsgesetz. Wir wollen die Beteiligungsmöglichkeiten verbreitern und ein zusätzliches, unkompliziertes Angebot für alle schaffen, die sich an der Energiewende beteiligen wollen“, so Damm.

Die bisherigen Modelle seien oft zu umständlich, zu riskant oder böten nur geringe Einflussmöglichkeiten. Die landeseigene Beteiligungsgesellschaft soll diese Probleme lösen: Über Genossenschaften oder andere kollektive Formen können Menschen gemeinsam in landeseigene Projekte investieren. Das senkt Risiken, erleichtert den Zugang, schafft Teilhabe – und stärkt die gesellschaftliche Akzeptanz.

Erlöse aus Pacht und Eigenbetrieb sollen in landeseigenen Klimafonds fließen

Darüber hinaus fordert die Fraktion die Einrichtung eines landeseigenen Klimafonds. In diesen sollen die Erlöse aus Pacht und Eigenbetrieb fließen – zweckgebunden für Klimaschutz, Klimaanpassung und kommunale Infrastruktur. „So entsteht ein klimapolitischer Kreislauf: Der Wind über unseren Feldern finanziert den Hochwasserschutz an der Küste, die Solaranlagen auf Schuldächern oder die Entsiegelung von Marktplätzen – sichtbar und direkt vor Ort“, sagt Damm. „Das ist wirtschaftliche Selbstbestimmung, soziale Gerechtigkeit und kommunale Zukunftssicherung – in einem.“


Hinweis:

Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN „Energiewende in Landeshand – Eigene Erneuerbare-Energien-Projekte auf Landesflächen“ (Drucksache 8/5006) vom 11. Juni 2025:
https://www.landtag-mv.de/fileadmin/media/Dokumente/Parlamentsdokumente/Drucksachen/8_Wahlperiode/D08-5000/Drs08-5006.pdf


Hannes Damm MdL
stellvertretender Fraktionsvorsitzender und energiepolitischer Sprecher