Direktverbindung Rostock–Hamburg während Sperrzeit einrichten // Wegner: „Die lange Sperrzeit darf nicht zum Fahrgastkiller werden“

Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert das geplante Ersatzkonzept für die Sperrung der Bahnstrecke Hamburg–Berlin von August 2025 bis April 2026. Trotz des hohen Fahrgastaufkommens sollen die Regionalexpresslinien nur mit Umstieg in Bad Kleinen verkehren. Schon in diesem Sommer kam es auf der Strecke Lübeck–Bad Kleinen–Rostock zu überfüllten Zügen, Verspätungen und Anschlussverlusten. PRO BAHN fordert daher, die Linien Lübeck–Bad Kleinen und Bad Kleinen–Rostock zu einer durchgehenden Verbindung bis Hamburg zu verknüpfen, um Fahrgästen einen reibungsloseren Bahnverkehr zu ermöglichen. Die bündnisgrüne Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern schließt sich dieser Forderung an.

Dazu erklärt die verkehrspolitische Sprecherin Jutta Wegner: „Seit gestern ist die Verbindung zwischen Hamburg und Berlin wirklich komplett dicht – und wer dazwischen wohnt, hat das Nachsehen. Dabei gibt es schon längst eine Direktverbindung von Schwerin nach Berlin mit der RB 85. Warum man bei der Planung nicht auf die naheliegende Idee gekommen ist, das auch in die andere Richtung zu denken, ist mir ein Rätsel. Jetzt wäre die perfekte Gelegenheit, das nachzuholen und während der Sperrzeit eine Direktverbindung zwischen Rostock und Hamburg einzurichten.

Viele Pendler*innen und Reisende würden das sicher dankbar annehmen. Denn Umsteigeverbindungen mit wackeligen Anschlüssen sind kein attraktives Angebot – sie kosten Fahrgäste. Und wenn man die Menschen einmal verloren hat, kommen sie oft nicht zurück. Die ohnehin lange Sperrzeit darf also nicht noch zum Fahrgastkiller werden. Deshalb unterstützen wir die Forderung von PRO BAHN ausdrücklich. Ob darüber hinaus auch eine Direktverbindung von Schwerin nach Hamburg möglich ist, sollte dringend geprüft werden.“

Wegner betont, dass eine verlässliche, komfortable Verbindung zwischen den Regionen jetzt entscheidend sei, um Fahrgäste zu halten und Vertrauen in die Bahn zu sichern: „Gerade in einer Phase, in der das Bahnnetz saniert und modernisiert wird, müssen Ersatzkonzepte konsequent fahrgastfreundlich gestaltet werden. Nur so bleibt die Verkehrswende auf Kurs.“


Jutta Wegner MdL
Parlamentarische Geschäftsführerin und mobilitätspolitische Sprecherin