Aktuell wird im Landtag Mecklenburg-Vorpommern über ein mögliches Handyverbot an Schulen debattiert. Jutta Wegner, Parlamentarische Geschäftsführerin und bildungspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion, macht deutlich:
„Digitale Medien gehören selbstverständlich zur heutigen Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Die damit verbundenen Chancen, aber auch Gefahren wie Cybermobbing, Mediensucht oder die Konfrontation mit verstörenden Inhalten, lassen sich nicht durch pauschale Handyverbote lösen. Ein solches Verbot verlagert die Probleme lediglich in den Nachmittag – es beseitigt sie nicht.“
Medienbildung statt Verbote
Wegner betont, dass Schulen die digitale Lebensrealität ihrer Schüler*innen ernst nehmen und pädagogisch begleiten müssen: „Medienbildung muss bereits in der Grundschule beginnen – in enger Zusammenarbeit mit den Elternhäusern. Kinder und Jugendliche brauchen Unterstützung beim Erlernen eines reflektierten und verantwortungsvollen Umgangs mit digitalen Technologien.“
Schulen brauchen Unterstützung von Politik und Eltern
Für die bündnisgrüne Landtagsfraktion ist zudem die Mitbestimmung – insbesondere in höheren Jahrgangsstufen – von zentraler Bedeutung. Wegner: „Jugendliche sollten in die Entwicklung von Regeln eingebunden werden. Nur so kann ein Bewusstsein für Risiken entstehen – sei es für Desinformation, problematische Inhalte oder exzessive Nutzung.“
Größte Gefahr: der unregulierte Zugang zu sozialen Medien
Die größte Gefahr sieht Wegner nicht im Smartphone selbst, sondern im unregulierten Zugang zu sozialen Medien: „Kinder und Jugendliche gelangen heute mit wenigen Klicks auf alle möglichen Seiten und Beiträge – von Pornografie über Gewalt bis hin zu verstörenden Kriegsbildern. Ein effektiver Kinder- und Jugendschutz im Internet sieht anders aus. Hier ist die Politik auf allen Ebenen gefordert. Aber auch Eltern müssen ihre Verantwortung ernst nehmen und dürfen ihre Kinder nicht allein lassen.“

Parlamentarische Geschäftsführerin und bildungspolitische Sprecherin