Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern sieht in der geplanten Novelle des Lehrer*innenbildungsgesetzes einen wichtigen, wenn auch kleinen Schritt zur Verbesserung der Lehramtsausbildung im Land.
Der wissenschafts- und hochschulpolitische Sprecher der Fraktion, Hannes Damm, begrüßt insbesondere die stärkere Praxisorientierung und die Umstellung auf eine schulstufenbezogene Ausbildungsstruktur: „Dieser Gesetzentwurf ist ein richtiger Schritt auf dem Weg zu einem besseren, praxisnäheren und attraktiveren Lehramtsstudium“, so Damm. Besonders positiv sei, dass die Struktur der Lehramtsstudiengänge zukünftig stärker auf die Praxis und das individuelle Lehren ausgerichtet wird, statt nur auf schulartspezifische Anforderungen. „Für angehende Lehrkräfte kommt es weniger auf die Fachwissenschaft an, als darauf, das Lehren zu lernen und später individuell auf die Lernenden eingehen zu können.“
Dennoch fällt der Entwurf in Bezug auf die Stärkung der Pädagogik und Didaktik hinter die Erwartungen zurück. „Die geplanten Erweiterungen in den Bereichen Pädagogik und Fachdidaktik sind mit nur drei zusätzlichen Stunden zu gering. Auch die Stärkung des Mentorings in der Praxisphase steht unter einem Finanzierungsvorbehalt. Das gefährdet die Umsetzung“, so Damm.
Damm kritisiert außerdem, dass keine zusätzlichen Mittel für die Erweiterung der Studienplatzkapazitäten in den MINT-Fächern vorgesehen sind. „Ohne finanzielle Untersetzung läuft die geplante Ausweitung der Studienplätze ins Leere“, warnt der Abgeordnete. Trotz dieser Kritikpunkte sieht die Fraktion den Gesetzentwurf als Grundlage für weitere Verbesserungen. Sie hat der Überweisung zur Ausschussberatung zugestimmt, um Verbesserungsvorschläge einbringen. Ziel ist es, die Lehramtsausbildung noch stärker an den Bedürfnissen der Schulpraxis auszurichten und die Bereiche Pädagogik und Didaktik weiter zu stärken.