Verzögerungen der Bauarbeiten bei LNG-Terminal Mukran gefährden Heringslaichsaison im Greifswalder Bodden // Damm: „Schutz des bedrohten Herings gewährleisten“

In der heutigen Fragestunde im Schweriner Landtag hat die Landesregierung eingeräumt, dass die Bauarbeiten für das LNG-Terminal in Mukran aller Voraussicht nach nicht vor Beginn der Heringslaichsaison abgeschlossen sein werden. Das Laichgeschehen des Hering soll laut Planfeststellungsbeschluss im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 14. Mai 2024 geschützt werden. In der Antwort, die Finanzminister Geue in Vertretung von Wirtschaftsminister Meyer gab, wurde deutlich, dass die Bautätigkeiten voraussichtlich nicht bis zum 31.12.2023 abgeschlossen sein werden.

Der klima- und energiepolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion, Hannes Damm, kritisiert die Aussagen scharf:

„Ich fordere die Landesregierung auf, den Schutz des ohnehin bedrohten Herings zu gewährleisten. Seit 20 Jahren hat die Zahl der Heringslarven im Greifswalder Bodden drastisch abgenommen. Jede Störung des Laichgeschehens verschlechtert die Situation weiter. Die Landesregierung kann nicht einerseits die Krise der Küstenfischerei beklagen und anderseits den Hering, den Brotfisch der Fischer, mit vermeidbaren Baumaßnahmen im Greifswalder Bodden gefährden. Die Baggerarbeiten müssen unbedingt am Ende des Jahres unterbrochen werden.“


Hintergrund:

Nach der Nebenbestimmung Ziff. A.3.7.2 zum Planfeststellungsbeschluss für den Bau der Ostsee-Anbindungs-Leitung (OAL) zwischen Lubmin und Mukran sind die seeseitigen Bautätigkeiten (inkl. der Nutzung der Umlagerungsflächen und des marinen Zwischenlagers) im seeseitigen Bereich der OAL Trasse (bis KP 26) auf den Zeitraum vom 15. Mai bis 31. Dezember 2023 beschränkt. Eine seeseitige Bautätigkeit über den 31. Dezember 2023 hinaus ist demnach nicht gestattet. (Quelle: Planfeststellungsbeschluss des Bergamtes Stralsund vom 21. August 2023 für die Errichtung und den Betrieb der Gasversorgungsleitung „Ostsee-Anbindungs-Leitung (OAL) Seeabschnitt Lubmin bis KP 26“) Den Entwurf für den Planfeststellungsbeschluss finden Sie hier.


Hinweis:

Situation des Herings: „Monitoringbericht 2023 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel / Bericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe Anpassungsstrategie der Bundesregierung“ (ab Seite 124)


In der heutigen Landtagssitzung wurde der Antrag der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN „Bodenverbrauch in Mecklenburg-Vorpommern reduzieren, zentrale Ortslagen stärken" beraten. Hannes Damm, Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion für nachhaltiges Bauen und Klima, begründet die Initiative: „Jeden Tag werden in Mecklenburg-Vorpommern durchschnittlich vier Hektar neuer Siedlungs- und Verkehrsflächen ausgewiesen. Verglichen mit den bundesweiten Zahlen liegt unser Land damit deutlich über dem Durchschnitt."
Hannes Damm MdL
Klima- und energiepolitischer Sprecher