Der diesjährige Fahrplanwechsel bei der Deutschen Bahn bringt für Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum vergangenen Jahr einige Verbesserungen. Jutta Wegner, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, freut sich über die Angebotserweiterung, sieht jedoch auch weiterhin Schwachstellen:
„Zum ersten Mal seit Jahren hält der Fahrplanwechsel an vielen Stellen spürbare Verbesserungen für das Land bereit. Linienverlängerungen, Taktverdichtungen und mehr Züge an Tagesrandzeiten sowie Wochenenden machen das Bahnfahren in MV attraktiver. Pendler*innen, Tourist*innen und Nutzer*innen des Deutschlandtickets profitieren davon gleichermaßen.“
„Weiterdenken an der Landesgrenze eingestellt“
„Echte ,Wechselstimmung‘ kommt beim Blick in den neuen Fahrplan jedoch nicht auf. Denn dieser offenbart teils altbekannte Fehlplanungen: Warum zum Beispiel fährt der RE 50 von Rostock über Güstrow nur bis nach Waren – und nicht weiter nach Neustrelitz? Wieso verkehrt der RE 4 zwischen Lübeck und Pasewalk oft mit nur einer kümmerlichen Triebwageneinheit, obwohl die Züge gerade im Sommer brechend voll sind? Und weshalb endet der RE 10 aus Stralsund in Pasewalk ohne Anschlussmöglichkeit Richtung Prenzlau? Hier wurde offenbar das Weiterdenken an der Landesgrenze eingestellt.“
Zu kurze Bahnsteige sind Schwachstelle
„Hinzu kommt die stark ausgelastete Strecke Wismar – Berlin (RE 8), auf der derzeit kaum zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden können – unter anderem wegen zu kurzer Bahnsteige. Dieses Beispiel zeigt erneut: Gerade die Länge der Bahnsteige im Land ist eine der größten Schwachstellen im hiesigen Bahnverkehr. So konnten in diesem Sommer einige Verstärkerzüge Richtung Ostsee – die ,XL-Regios‘ – wegen zu kurzer Bahnsteige an vielen Bahnhöfen in MV schlicht nicht halten. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Deshalb haben wir die Landesregierung bereits im September dieses Jahres aufgefordert, die Bahnsteiglängen landesweit zu überprüfen und einen Maßnahmenplan zu entwickeln, um den wachsenden Bedarf zu decken. Es kann nicht sein, dass in MV ein verbessertes Angebot im Regionalverkehr an zu kurzen Bahnsteigen scheitert!“