In der heutigen Landtagssitzung wurde der Antrag „Aus Extremwetterlagen lernen – Klimafolgen für Gesundheit mildern – Klimaanpassung in Land und Kommunen forcieren und fördern“ der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern für einen Klimaanpassungsrahmenplan auf Landesebene beraten. Mit dem Antrag wird die Landesregierung aufgefordert, Maßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen, die Menschen in MV vor den Folgen der Klimaänderung schützen.
Hannes Damm, klimapolitischer Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion, erläutert die Initiative:
„Längst sind die Auswirkungen der Klimakrise auch bei uns in Mecklenburg-Vorpommern spürbar und bedrohen Mensch, Tier und Natur, Infrastruktur und Wirtschaft. Erst vor wenigen Tagen rollte wieder eine Hitzewelle durch Deutschland. Wir müssen demnach effektive Maßnahmen zum Klimaschutz wie zur Klimaanpassung gleichermaßen in den Fokus unseres Handelns rücken.
Doch die Landesregierung hat bislang gezögert und gezaudert. Das rächt sich jetzt: Landwirt*innen sind von Dürren betroffen, welche die Ernteerträge einbrechen lassen. Städte heizen sich ungebremst auf, vulnerable Gruppen wie kranke und ältere Menschen können an extremen Hitzetagen ihr Zuhause nicht mehr verlassen.
Eine vorausschauende Klimaanpassung rettet Menschenleben. Wir erwarten deshalb von der Landesregierung, dass sie den Schutz der Bevölkerung endlich ernst nimmt. Landkreise, Kommunen und Gemeinden müssen hierfür bei der Entwicklung eigener Klimaanpassungsmaßnahmen – beispielsweise Hitzeaktionsplänen – finanziell, personell und strukturell unterstützt werden. Auch brauchen wir Maßnahmen wie großflächige Stadtbegrünung, um in unseren Städten den sogenannten Hitzeinsel-Effekt abzumildern und Überflutungen durch Starkregen zu begegnen.
Außerdem müssen die Einwohner*innen über Gefährdungslagen, Notfall- und Präventionsmaßnahmen umfassender informiert werden. Vielen Menschen, die etwa in Überschwemmungsgebieten leben, ist dieser Umstand und die möglichen Folgen nicht ausreichend bekannt.
Auch die für MV wichtige Landwirtschaft ist von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. Der Wechsel zwischen extremen Dürreperioden und zerstörerischem Starkregen stellt die Landwirt*innen schon jetzt vor enorme Herausforderungen und hinterlässt regelmäßig wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe. Deshalb muss Wasser möglichst umfangreich in der Fläche gehalten werden. Die Wiedervernässung von Mooren spielt hierbei eine herausragende Rolle. Weil nasse Moore CO2 speichern und gleichzeitig das Wasser in der Landschaft halten, können wir mit ihnen die Folgen der Klimakrise abpuffern und gleichzeitig Klimaschutz betreiben.
Die Landesregierung hat wichtige Maßnahmen jahrelang verschleppt. Jetzt muss sie umso schneller wirksamen Klimaschutz mit Klimaanpassung verbinden, um Land und Menschen zu schützen!“
Hinweis:
Den Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN „Aus Extremwetterlagen lernen – Klimafolgen für Gesundheit mildern – Klimaanpassung im Land und in den Kommunen forcieren und fördern“ (Drucksache 8/2329) mit einem ausführlichen Maßnahmenplan zur Klimaanpassung finden Sie hier.