In der heutigen Landtagsdebatte wurde über einen interfraktionellen Antrag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, CDU und FDP beraten, der die Bahnanbindung des südlichen Teils von Mecklenburg-Vorpommern zum Thema hat.
„Anbindung einer ganzen Region regelrecht demontiert“
Jutta Wegner, verkehrspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, erläutert die Initiative: „Ein riesiger weißer Fleck in punkto Mobilität offenbart sich beim Blick auf die Landkarte. In weiten Teilen des südlichen Mecklenburg-Vorpommerns wurden die Zuganbindungen weitestgehend gekappt. Auf der Strecke der Nord-Süd-Bahn von Pritzwalk über Karow bis Güstrow gibt es seit mehr als 20 Jahren keinen Schienenpersonennahverkehr mehr. Auf der Südbahn von Parchim nach Malchow wird seit einigen Jahren lediglich saisonal verkehrt. Hier zeigt sich das Versagen der Landespolitik auf ganzer Strecke: Statt die Weichen für die notwendige Verkehrswende zu stellen, wurde die Anbindung einer ganzen Region regelrecht demontiert.
„Potenziale in den Fokus rücken“
Einwohner*innen, Pendler*innen, Urlaubsgäste und Unternehmen haben in diesem Teil unseres Landes deshalb seit Jahrzehnten kaum eine Wahlfreiheit in der Frage der Mobilität. Das müssen wir dringend ändern. Es liegen gute Konzepte vor, um den länderübergreifenden Schienenpersonennahverkehr auf der Nord-Süd-Strecke zu reaktivieren und um die Südbahn wieder anschlussfähig zu machen. Diese gilt es bei der Bewertung der Fahrtstrecken zu berücksichtigen. Es darf keine reine Kosten-Nutzen-Analyse erfolgen. Vielmehr müssen neben dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit die Potenziale der Verkehrswende, die Klimaschutzziele, die Teilhabemöglichkeit der Menschen und die Vorteile für den Tourismus in den Fokus gerückt werden.“
Hinweis:
Den Antrag „Kriterien der Kosten-Nutzen-Untersuchung für eine länderübergreifende Verlängerung der Nord-Süd-Strecke und der Mecklenburgischen Südbahn“ (Drucksache 8/1744) vom 11. Januar 2023 finden Sie hier.