Zahl der sicherheitsrelevanten Drohnenüberflüge verdreifacht // Oehlrich: „Das Land muss Drohnenbedrohungen endlich erfassen und abwehren können“

In der heutigen Innenausschusssitzung berichtete das Innenministerium auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN über aktuelle Drohnenvorfälle in Mecklenburg-Vorpommern. Demnach hat die Landespolizei bis zur vergangenen Woche 179 Überflüge registriert – 20 davon waren meldepflichtig und betrafen sensible Bereiche wie militärische Anlagen, Industrie und kritische Infrastruktur. Damit hat sich die Zahl der sicherheitsrelevanten Fälle nahezu verdreifacht im Vergleich zum gesamten Jahr 2024, als nur sieben meldepflichtige Vorfälle verzeichnet wurden.

Sicherheitsrelevante Drohnenvorfälle haben sich 2025 fast verdreifacht

Die Fraktionsvorsitzende Constanze Oehlrich bezeichnete diese Entwicklung als besorgniserregend: 
„Der starke Anstieg ist alarmierend. Besonders problematisch ist, dass häufig unklar bleibt, wer hinter den Drohnenüberflügen steckt. Drohnen werden zunehmend als Instrument hybrider Bedrohung genutzt – zur Informationsbeschaffung oder gezielten Verunsicherung.“ Auch das Innenministerium bestätigte heute, dass die Vorfälle immer seltener auf Freizeitflüge zurückgehen, sondern vermehrt politische Motivation oder Spionageabsicht nicht ausgeschlossen werden können.

Vor diesem Hintergrund fordern die Bündnisgrünen, die technische Ausstattung der Polizei deutlich zu verbessern. Bisher sind im Haushaltsentwurf keine Mittel für die Anschaffung moderner Geräte zur Drohnenerkennung und -abwehr vorgesehen. Oehlrich kritisierte dieses Versäumnis: „Das Land muss in der Lage sein, diese neue Form der Bedrohung zu erfassen und abzuwehren. Die Landesregierung reagiert zu langsam und riskiert, dass Mecklenburg-Vorpommern den Anschluss verliert.“

Investitionen jetzt nötig, um Sicherheitsbehörden handlungsfähig zu machen

Die Fraktion hat deshalb beantragt, im Doppelhaushalt 2026/2027 rund 100.000 Euro für den Kauf moderner Technik einzuplanen. „Wir müssen unsere Sicherheitsbehörden dringend in die Lage versetzen, mit der rasanten Entwicklung Schritt zu halten“, so Oehlrich. „Wer jetzt nicht investiert, handelt fahrlässig – und das in einem sicherheitsrelevanten Bereich.“


Constanze Oehlrich MdL
Fraktionsvorsitzende
Innenpolitische Sprecherin