Medizinische Versorgung nachhaltig sichern // Dr. Terpe: „Wir setzen auf attraktive Bedingungen, nicht auf Strafandrohungen“

In der heutigen Landtagsdebatte über den Gesetzentwurf zur medizinischen Unterversorgung kritisierte Dr. Harald Terpe, gesundheitspolitischer Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion, die Schwerpunktsetzung der Landesregierung: „Wir brauchen Ärzt*innen, die gern in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten – nicht, weil sie müssen, sondern weil sie hier gute Bedingungen vorfinden. Vertragsstrafen von bis zu 250.000 Euro schrecken junge Menschen ab, statt sie für unser Land zu gewinnen.“

Die Bündnisgrünen begrüßen, dass die Landesregierung die Herausforderungen in der medizinischen Versorgung endlich umfassender in den Blick nimmt. Terpe: „Es ist richtig, dass künftig auch Zahnärzt*innen, Apotheker*innen, Fachärzt*innen und der Öffentliche Gesundheitsdienst berücksichtigt werden. Die Unterversorgung im ländlichen Raum ist real – und viele Menschen spüren sie jeden Tag.“

Die Antwort darauf dürfe jedoch nicht in Drohkulissen bestehen, sondern müsse auf attraktiven Perspektiven für Fachkräfte beruhen. „Wir brauchen Stipendien, Unterstützung bei Praxisgründungen, mehr Familienfreundlichkeit und eine verlässliche Infrastruktur – von der digitalen Anbindung bis zum funktionierenden ÖPNV. Nur so machen wir Mecklenburg-Vorpommern langfristig stark und sichern die medizinische Versorgung nachhaltig“, so Terpe.

Terpe fordert die Landesregierung daher auf, den Gesetzentwurf nachzubessern und den Fokus auf Anreize statt auf Sanktionen zu legen: „Junge Menschen sollen sagen können: ‚Ich bleibe in Mecklenburg-Vorpommern, weil ich hier eine Zukunft sehe.‘ Dafür setzen wir auf attraktive Bedingungen, nicht auf Strafandrohungen.“


Dr. Harald Terpe MdL
Gesundheitspolitischer Sprecher