In der heutigen Fragestunde des Landtages hat der bündnisgrüne Landtagsabgeordnete Hannes Damm die Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten zur Zukunft der Deutschen Tanzkompanie Neustrelitz im Rahmen des Theaterpakts befragt. Kulturministerin Bettina Martin bestätigte in ihrer Antwort eine Grundsatzvereinbarung mit den beteiligten Kommunen und der Hausleitung zur künftigen Finanzierung der Tanzkompanie nach dem Modell des Theaterpakts. Gleichzeitig räumte sie erhebliche Defizite an allen Mehrspartenhäusern des Landes ein und verwies auf laufende Gespräche mit der Tanzkompanie sowie mit anderen Theatergesellschaften.
Hannes Damm, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und kulturpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion, erklärt: „Die Deutsche Tanzkompanie wird gerade unter den Bedingungen eines Theaterpakts gerettet, der schon heute nicht mehr tragfähig ist und an allen Mehrspartenhäusern im Land früher oder später zu Defiziten führt. Die Verantwortung dafür tragen nicht die Theater – das hat die Ministerin selbst betont. Vielmehr fängt der Pakt mit seiner fixierten jährlichen Steigerung von lediglich 2,5 % die Kosten der Häuser längst nicht mehr auf. Was vor einigen Jahren vielleicht noch fortschrittlich war, das reicht angesichts von Inflation, steigenden Energiepreisen, höheren Tariflöhnen und der notwendigen Anpassung an den Mindestlohn heute schlicht nicht mehr zum Überleben.“
„Die Landesregierung rettet die Kunst, um sie anschließend dahinsiechen zu lassen“
„Für das Ensemble der Tanzkompanie mag der Wechsel weg von der zweckwidrigen Finanzierung über den Strategiefonds hin zu einer dauerhaften Strukturförderung zunächst eine Verbesserung darstellen. Doch unter den jetzigen Bedingungen rettet die Landesregierung die Kunst nur, um sie anschließend dahinsiechen zu lassen. Statt vorausschauend zu handeln und verlässliche Planungsgrundlagen für alle zu schaffen, reagiert das Land erneut nur halbherzig auf akute Probleme – und nimmt so deutlich höheren Folgekosten billigend in Kauf.
Finanz- und Kulturressort müssen jetzt handeln: Die tarifbedingten Defizite an den öffentlichen Bühnen sind auszugleichen – wie es der Theaterpakt selbst vorsieht. Zudem braucht es gemeinsam mit den Kommunen eine realistische Fortschreibung des Theaterpakts ab 2028. Entsprechend muss dann auch die Deutschen Tanzkompanie berücksichtigt werden.“

Kukturpolitischer Sprecher, stellvertretender Fraktionsvorsitzender