In einer Aussprache unter dem Titel „Die Regenbogenfahne steht auch in Neubrandenburg für Toleranz und Akzeptanz – Diese Grundwerte der Demokratie stehen nicht zur Abstimmung“ wurde heute im Landtag Mecklenburg-Vorpommern über die Konsequenzen der jüngsten Vorfälle in Neubrandenburg diskutiert.
Jutta Wegner, bündnisgrüne Landtagsabgeordnete aus der Vier-Tore-Stadt, nutzte die Debatte, um die Bedeutung der Regenbogenflagge zu betonen: „Die Entscheidung, die Regenbogenflagge vom Neubrandenburger Bahnhofsvorplatz zu entfernen, steht für mehr als einen lokalpolitischen Streit. Sie symbolisiert den schleichenden Verlust einer freien, vielfältigen und offenen Gesellschaft.“
Die Abgeordnete kritisierte die Entscheidung der Neubrandenburger Stadtvertretung und verwies auf deren weitreichende Bedeutung: „Diejenigen, die dieser Entscheidung zugestimmt oder sie schulterzuckend hingenommen haben, handelten verantwortungslos und haben grundlegende Werte unseres Zusammenlebens verraten. Unsere in weiten Teilen weltoffene und tolerante Stadt Neubrandenburg, zu der sie nicht zuletzt durch zahlreiche kreative und aktive Menschen geworden ist – auch durch Oberbürgermeister Silvio Witt, hat ihr freundliches Gesicht seitdem verloren.“
Wegner rief dazu auf, sich klar gegen Ausgrenzung und Intoleranz zu positionieren. „Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für eine lebendige Demokratie. Lassen wir nicht zu, dass diese untergraben wird. Die Regenbogenflagge bleibt ein Symbol für die Werte, die uns als Gesellschaft stark machen.“
Trotz des Rücktritts von Oberbürgermeister Silvio Witt sieht die Abgeordnete Zeichen der Hoffnung: „Der neue Beschluss der Stadtvertretung, Maßnahmen zur Förderung der Sichtbarkeit von Vielfalt und Toleranz zu erarbeiten, zeigt, dass viele Menschen weiterhin für ein tolerantes und demokratisches Neubrandenburg einstehen.“