Heute hat Bildungsministerin Simone Oldenburg Änderungen der Kontingentstundentafeln in der Grundschule angekündigt. Ursächlich sind die sinkenden Kompetenzwerte der Schüler*innen in Deutsch und Mathematik. Ab dem Schuljahr 2024/2025 soll in der Grundschule für die Jahrgangsstufen 3 und 4 jeweils eine zusätzliche Unterrichtsstunde in den zwei Fächern auf dem Stundenplan stehen. Für die bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Jutta Wegner, ist dies angesichts voller Rahmenlehrpläne und straffer Zeitpläne in der Grundschule keine hinreichende Lösung:
„Wir müssen endlich dafür sorgen, dass unsere Grundschulkinder wieder fit im Lesen, Schreiben und Rechnen werden. Doch der Vorschlag von Frau Oldenburg führt nur dazu, den Leistungsdruck auf die Jüngsten weiter zu erhöhen. Mehr Unterrichtsstunden in der Grundschule können nicht die Antwort auf das Problem schwindender Kompetenzwerte sein.“
Um die notwendige zusätzliche Förderung besser in den Schulalltag zu integrieren, regt Wegner stattdessen an, über einen neu strukturierten Schulalltag nachzudenken – beispielsweise einen rhythmisierten Ganztag: „Die Stunden werden hier gleichmäßig auf den Vor- und Nachmittag verteilt. Die Kinder haben so einerseits mehr Zeit für das Einüben klassischer Basiskompetenzen beispielsweise mithilfe des Lesebands, andererseits bleibt auch genügend Zeit für die individuelle Förderung, Kreativität, Musik sowie ausreichende Erholungs- und Spielpausen. Die Konzentrationsphasen der Kinder können so länger aufrecht erhalten und Schule kindgerechter ausgestaltet werden. Am Nachmittag können sich die Kinder dann zuhause oder im Hort ausschließlich ihrer Freizeit widmen.“
Hinweis:
Pressemitteilung des Ministeriums für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern: „Oldenburg: Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Lesen, Schreiben und Rechnen fördern“ vom 7. März 2024