Heute wurden die Daten 2022 der Sucht- und Drogenberatungsstellen in Mecklenburg-Vorpommern im sogenannten Suchtbericht vorgestellt. Dr. Harald Terpe, Fraktionsvorsitzender und gesundheitspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, schätzt die Erkenntnisse ein:
„Mecklenburg-Vorpommern hat noch immer ein massives Alkoholproblem. Dass die Anzahl gut ausgebildeter Frauen und Männer, die zu hochriskantem Alkoholkonsum neigen, kontinuierlich steigt, muss ein Weckruf für unsere Gesellschaft sein. Die Untersuchungen legen nahe, dass offenbar immer mehr Menschen an ihre Belastungsgrenzen stoßen. Deshalb müssen sowohl die Angebote für Prävention und Therapie ausgebaut, aber auch die grundlegenden Ursachen für Alkoholmissbrauch und -sucht effektiver bekämpft werden.
Auch die Verdoppelung der unter 18-Jährigen mit exzessiver Mediennutzung ist alarmierend. Hierdurch steigt das Risiko depressiver Verstimmungen, sozialer Isolation und Vernachlässigung von Bildung oder Beruf. Daher ist die Konsequenz, Computerspielsucht als offizielle Suchterkrankung endlich in den Diagnosekatalog aufzunehmen, nur folgerichtig.
Zugleich zeigt der Bericht, dass die Betreuung und Beratung von Klient*innen mit riskantem Cannabis-Konsum im Vergleich zu allen anderen legalen und illegalen Drogen am erfolgreichsten absolviert wurde. Dies ist ein gewichtiges Argument für die Stärkung von entsprechenden Präventions- und Beratungsangeboten.“