Zum heute veröffentlichten Waldzustandsbericht Mecklenburg-Vorpommern äußert sich der Vorsitzende der bündnisgrünen Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern und umweltpolitische Sprecher, Dr. Harald Terpe:
„Ich finde es erschreckend, wie sehr die Erhitzung unseres Planeten auch den Wäldern in Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen macht. Die unter Hitzestress geratenden Bäume werden anfälliger für Krankheiten und Schädlingsbefall. Das zeigt der aktuelle Waldzustandsbericht deutlich. Deshalb ist auch dieser Bericht ein dringender Appell an die Landesregierung, endlich mehr für die Reduzierung von Treibhausgasen zu tun.
In einem zentralen Punkt will ich Minister Backhaus klar widersprechen: Die Aufforstung von Wäldern, mit der er sich gern rühmt, bedeutet nicht automatisch Klimaschutz. Vielmehr kommt es darauf an, auf welche Weise die Wälder bewirtschaftet werden. Intensiv bewirtschaftete Wälder, aus denen das gewachsene Holz schnell wieder entnommen wird, können kein CO2 speichern. Die größten Kohlenstoffsenken im Wald sind gesunde Waldböden und Wälder, in denen Bäume möglichst alt werden können. Beides ist in Mecklenburg-Vorpommern Mangelware.
So zeigt der aktuelle Waldzustandsbericht, dass der Eintrag von Ammoniak-Stickstoff in die Waldböden wieder zugenommen hat. Er stammt aus der intensiven Landwirtschaft und führt im Waldboden zur Versauerung und Schwächung des Bodenlebens – Kohlenstoff kann auf diese Weise nicht optimal gespeichert werden.
Ich fordere von der Landesregierung eine Bewirtschaftung des Landeswaldes, die ihn als Ökosystemdienstleister Nummer eins stärkt. Dazu gehören konsequenter Wasserrückhalt, die Revitalisierung von Waldmooren, die naturschutz- und klimaschutzgerechte Bewirtschaftung von FFH- und anderen Naturschutzgebieten im Wald und die weitere Erhöhung des Altholzanteils. Auch müssen die Schadstoffeinträge insbesondere aus der Landwirtschaft weiter reduziert werden.“
Fraktionsvorsitzender und umweltpolitischer Sprecher