Bündnisgrüne bemängeln fehlende Aufklärung bei Alt Tellin //Shepley: „Minister Backhaus muss seine Aufsichtspflicht und den Tierschutz ernst nehmen!“

Zur Debatte um die noch ungeklärte Ursache des Großbrands in der Schweinezuchtanlage in Alt Tellin am 30. März 2021 erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und tierschutzpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Anne Shepley:

„Fast ein Jahr danach und noch keine Klarheit: Den Großbrand mit fast 50.000 toten Tieren und 40 Millionen Euro Schaden gilt es akribisch aufzuarbeiten und die Brandursachen sind dringend vollständig aufzuklären. Neue Genehmigungen zu Stallplanungen in Mecklenburg-Vorpommern ruhen zwar seit dem Großbrand. Doch Landwirtschaftsminister Dr. Backhaus ist der Öffentlichkeit weiterhin eine Erklärung schuldig, wie es mit dem Standort Alt Tellin weiter gehen soll. Ein Wiederaufbau der Anlage mit den bisherigen gigantischen Ausmaßen ist völlig inakzeptabel und muss vom Tisch!

Wann vollzieht der Minister endlich den Politikwechsel für eine tiergerechte Haltung? Gemeinsam mit Tierschutzverbänden fordern wir schon lange klare Obergrenzen der Bestände je Anlage und Region sowie eine tierwohlgerechte Haltung. Alt Tellin muss der Anfang vom Ende der Massentierhaltung sein! Hierfür braucht es einen klaren politischen Willen, der auch ein Jahr nach der Brandkatastrophe bei Minister Backhaus nicht erkennbar ist. Die Aufsichtspflicht über Großanlagen wie in Alt Tellin ist Chefsache und der Minister muss diese, ebenso wie den Tierschutz, endlich ernst nehmen. Minister Dr. Backhaus hat umfassend und transparent aufzuklären, welche Rolle die zuständigen Landesämter spielten. Es war lange bekannt, dass es Probleme mit dem Brandschutz in der Anlage gab und deshalb seit Jahren eine entsprechende Klage anhängig war. Das endgültige Aus für Anlagen der Massentierhaltung wie in Alt Tellin ist lange überfällig. Wir Bündnisgrüne fordern das seit Jahren.“


Anne Shepley MdL
Stellv. Fraktionsvorsitzende und tierschutzpolitische Sprecherin