Heute findet in Neubrandenburg eine Demonstration gegen das Verbot der Regenbogenflagge am Bahnhof statt. Der Protestzug startet um 17:30 Uhr vor dem Rathaus und führt bis zum Bahnhof. Auch Jutta Wegner, bündnisgrüne Landtagsabgeordnete aus der Vier-Tore-Stadt, wird an der Demonstration teilnehmen.
Wegner sagt: „Gerade in Zeiten wie diesen braucht Neubrandenburg eine starke Zivilgesellschaft, die Zusammenhalt lebt und Anderssein nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung empfindet. ,Respekt’ bedeutet, die Lebensentscheidungen anderer anzuerkennen und die Vielfalt in unserer Gemeinschaft zu schätzen.
Dass die Regenbogenflagge am Neubrandenburger Bahnhof in der Vergangenheit mehrfach Opfer von Angriffen wurde, ist erschreckend. Die Entscheidung der Stadtvertretung, das Symbol, das für Vielfalt, Respekt und den Schutz von Minderheiten steht, zu verbannen, ist jedoch der völlig falsche Weg. Diese Reaktion signalisiert das Nachgeben gegenüber Intoleranz und Hass. Statt die Regenbogenflagge zu entfernen, wäre es angemessen gewesen, das Zeichen konsequent zu erneuern und klar zu bekräftigen, dass in Neubrandenburg kein Platz für Diskriminierung ist. Dieses Signal will ich heute gemeinsam mit vielen Bürger*innen senden.“
Hannes Damm, queerpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion, ergänzt: „Die Regenbogenflagge ist mehr als nur ein Symbol der LGBTQIA*-Community. Sie steht für Weltoffenheit, Vielfalt und den Schutz von Minderheiten und Andersdenkenden. Dass die Flagge am Bahnhof mehrfach angegriffen und durch nationalsozialistische Symbole ersetzt wurde, zeigt, wie stark sich das politische Koordinatensystem nach rechts verschoben hat, und wie dringend Sichtbarkeit und Solidarität gebraucht werden. Es ist jetzt wichtiger denn je, eine offene Gesellschaft zu verteidigen, in der alle Menschen ohne Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung leben können.“