In einer aktuellen Kleinen Anfrage an die Landesregierung wurde deutlich: In der Besoldungsgruppe W2 an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften liegt der durchschnittliche Leistungszuschlag bei männlichen Professoren deutlich höher als bei Professorinnen – bei einem unbereinigten Gender Pay Gap von 12 Prozent. An den Universitäten beträgt der Unterschied immer noch 8 Prozent für W2- sowie 10 Prozent für W3-Professuren – zu Ungunsten von Frauen. Diese Ungleichbehandlung führt zu einem jährlichen Einkommensverlust von mehreren Tausend Euro pro Fall und trägt zur bestehenden Ungleichbehandlung von Frauen in der Wissenschaft bei.
Hannes Damm, hochschul- und wissenschaftspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN MV erklärt dazu:
„Es ist nicht hinnehmbar, dass selbst heute Frauen in der Wissenschaft noch immer auf strukturelle Benachteiligungen stoßen. Wir fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit! Die Wissenschaft darf kein Feld der geschlechtlichen Benachteiligung sein.“
Der Gender Pay Gap bezeichnet den Unterschied im Durchschnittsverdienst zwischen Frauen und Männern für gleiche oder gleichwertige Arbeit. Dieser Unterschied ist auch im Hochschulbereich deutlich erkennbar und muss dringend adressiert werden.
„Die aktuellen Zahlen sind ein weiteres Beispiel dafür, wie die strukturelle Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft auch in Mecklenburg-Vorpommern Realität ist“, so Damm weiter. „Die Landesregierung ist aufgefordert, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um die Gleichbehandlung aller Professorinnen und Professoren sicherzustellen. Dazu gehören unter anderem Transparenz über Vergabekriterien und die regelmäßige Überprüfung der Leistungszulagen auf geschlechtergerechte Verteilung.“
Hinweis:
Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 8/5077) vom 25.07.2025.

stellvertretender Fraktionsvorsitzender und hochschul- und wissenschaftspolitischer Sprecher