Pressemitteilung 12.05.2022
Anlässlich der heutigen Expertinnenanhörung im Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit zum BÜNDNISGRÜNEN Antrag „ÖPNV fit machen für die Zukunft“ unterstützten die meisten Expertinnen die Forderungen der BÜNDNISGRÜNEN Fraktion, dass nur ein gutes Angebot den ÖPNV im Land fit macht und dringend ein mindestens verbundähnliches landesweites Angebot erforderlich ist.
Jutta Wegner: „Ein guter ÖPNV muss vom Ziel her gedacht werden: Ein Netz von attraktiven Verbindungen quer durch das Land. Alle im Ausschuss gehörten Expertinnen stellen den Angeboten im Land ein schlechtes Zeugnis aus. MV liegt im bundesweiten Vergleich auf Platz 16 von 16. Das Angebot des ÖPNV ist so ausgedünnt, dass es weder als attraktiv noch als Nutzerinnenfreundlich bezeichnet werden kann. Wir brauchen jedoch dringend eine höhere Qualität des ÖPNV. Dazu gehören Taktverdichtungen, Anbindung aller Orte im Land mindestens im 2-Stunden-Takt und eine bessere Verzahnung der Angebote sowohl zwischen Bus und Bahn als auch über die Landkreisgrenzen hinweg. Ein landesweiter Verbund, der den Zugang zum ÖPNV einfach gestaltet, ist eine wichtige Voraussetzung, um Fahrgästen Lust auf die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu machen.
Die BÜNDNISGRÜNE Forderung, eine moderierte und institutionalisierte Zusammenarbeit von Land, Aufgabenträgern und Verkehrsgesellschaften herzustellen, wird aus Expert*innensicht als ein wichtiges Element der künftigen Planung angesehen. Der Ansatz der Landesregierung, erst preiswerte Angebote wie Azubi- oder Seniorenticket einzuführen und dann später umfassende Angebotskonzepte aufzusetzen, geht in die völlig falsche Richtung. Auch der Rufbus kann nur ein ergänzendes Angebot bestehender Linien sein. Fazit: Das bloße Einlösen von Wahlversprechen ersetzt eben keine gute Planung für einen den Bedürfnissen der Menschen entsprechenden Bus- und Bahnverkehr.“