Demokratiekonferenz MV am 17. September 2025

Christian Lue/Unsplash

Demokratie stärken, Zivilgesellschaft fördern

Eine wehrhafte Demokratie ist die Grundlage für eine freie, offene und vielfältige Gesellschaft. Doch diese Grundwerte geraten zunehmend unter Druck: Queere Menschen, zivilgesellschaftliche Initiativen und demokratische Institutionen sehen sich immer häufiger mit Anfeindungen, Einschüchterungsversuchen und Angriffen konfrontiert. Die zunehmende Bedrohung durch rechtsextreme Kräfte stellt eine gravierende Gefahr für unsere Demokratie dar. Das dürfen und werden wir nicht hinnehmen.

Laut, wirksam, zusammen

Wir setzen uns entschieden für den Schutz der Demokratie und eine Gesellschaft ein, in der alle Menschen frei und sicher leben können. Es darf keine Diskriminierung aufgrund sexueller Identität, Herkunft oder anderer Merkmale geben. Gleichzeitig braucht es stabile Strukturen für zivilgesellschaftliches Engagement: Ein Demokratiefördergesetz muss Initiativen langfristig absichern, ihre Arbeit stärken und demokratisches Miteinander vor Ort ermöglichen.

Als bündnisgrüne Landtagsfraktion erleben wir täglich, wie Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern gelebt wird – wo sie trägt, aber auch, wo sie gezielt unter Druck gerät und dringend Unterstützung braucht. Demokratie lebt vom Austausch, von Beteiligung und von den Erfahrungen der Vielen.

Deshalb laden wir herzlich ein zur Demokratiekonferenz MV am 17. September 2025, zu einem Tag für Vernetzung, politische Impulse und gemeinsames Engagement.


Wann? Mittwoch, 17. September 2025, 12:30 bis 18:00 Uhr

Wo?
Rathaus Schwerin – eine digitale Teilnahme ist in Teilen möglich

Was? Ein Tag für alle Menschen, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen – ob privat oder beruflich, ob in Initiativen oder Organisationen


Programm

12:30–13:00 Uhr – Eröffnung

13:00–14:00 Uhr – Keynote von Natascha Strobl und Diskussion

14:00–15:00 Uhr –Workshops Teil I (1 – 5)

1. Fake News, Filterblasen und Freie Rede – Wie schützen wir die Demokratie vor Desinformation?
Wenn Desinformation öffentliche Debatten oder Wahlen verzerrt, gefährdet das unsere Demokratie. Im Workshop geht es darum, wie Desinformationskampagnen erkannt werden können, welche Strategien es zur Aufklärung gibt und wie wir darauf reagieren können.

2. Verbot, Entwaffnung oder Entlassung – Wie wehrt sich eine offene Gesellschaft?
Eine Demokratie muss sich wehrhaft zeigen, wenn sie von innen heraus bedroht wird. In diesem Workshop diskutieren wir, welche rechtlichen Möglichkeiten es gibt: vom Parteiverbot über die Kontrolle von Finanzströmen bis hin zur Entwaffnung von Extremisti*nnen oder der Entlassung von Beamt*innen, die aktiv gegen die Demokratie arbeiten.

3. Befragungen, Dialoge und Zukunftswerkstätten – Wie gelingt direkte Demokratie
Demokratie lebt nicht nur von Wahlen, sondern auch von direkter Beteiligung. Im Workshop beschäftigen wir uns mit Instrumenten wie Bürger*innenbefragungen, Dialogformaten und Zukunftswerkstätten. Gemeinsam überlegen wir, wie solche Verfahren gestärkt, vereinfacht und für mehr Menschen zugänglich gemacht werden können.

4. Junge Leute, Migrant*innen und wer fehlt noch? – Wie erreicht die Demokratie mehr Menschen?
Viele Stimmen bleiben in politischen Prozessen ungehört – beispielsweise die von Kindern, Jugendlichen oder Menschen mit Migrationsgeschichte. Im Workshop geht es darum, wie Beiräte gegründet werden können, mit welchen Rechten diese ausgestattet sein sollten und wie wir sicherstellen, dass auch Minderheiten und Menschen ohne Lobby Gehör finden.

5. Drohungen im Netz, Störungen von Veranstaltungen und Angriffe auf Personen – Was tun gegen rechtsextreme Übergriffe?
Rechtsextreme Angriffe zielen auf Einschüchterung und Unterdrückung demokratischer Stimmen. Im Workshop sprechen wir darüber, welche präventiven Maßnahmen sinnvoll sind, wie man in akuten Situationen reagieren kann und welche Unterstützung Betroffene im Nachhinein benötigen, um weiterhin handlungsfähig zu bleiben

15:00–15:30 Uhr – Pause/Vernetzung

15:30–16:30 Uhr – Workshops Teil II (6 – 10)

6. Option, Risiko oder Chance – Wie verändern digitale Medien die politische Debatte?
Digitale Räume prägen längst unsere politische Auseinandersetzung – besonders in den sozialen Medien. Algorithmen, Trolle, Hate Speech und Social Bots beeinflussen, wie wir diskutieren und welche Themen sichtbar werden. Im Workshop befassen wir uns mit Chancen und Risiken digitaler Öffentlichkeiten und fragen, wie demokratische Beteiligung im Netz gestärkt werden kann.

7. Parlament, Polizei und Prozessordnung – Wie sichern wir unsere demokratischen Institutionen?
Rechtspopulistische und extremistische Kräfte versuchen, Parlamente, Behörden und Justiz für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Im Workshop diskutieren wir, wie staatliche Institutionen wehrhaft bleiben, welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind und welche Strategien wir anwenden können, um unsere Demokratie zu verteidigen.

8. Teilhabe, Verantwortung und Beratung – Was können und was brauchen Bürger*innenräte?
Bürger*innenräte ermöglichen breite gesellschaftliche Beteiligung, beraten Parlamente und eröffnen neue Perspektiven. Im Workshop geht es darum, für welche Fragen sie sich besonders eignen, welche Erfahrungen es bereits gibt und welche rechtlichen Rahmenbedingungen notwendig sind, um ihre Arbeit wirksam zu gestalten.

9. Vereinfachen, fördern, finanzieren – Wie können wir Initiativen besser unterstützen und die Zivilgesellschaft stärken?
Demokratieinitiativen arbeiten oft unter unsicheren Bedingungen, da Förderungen projektbezogen und zeitlich begrenzt sind. Im Workshop erarbeiten wir Ideen, wie Förderstrukturen vereinfacht und langfristig gestaltet werden können – und welche Rolle ein Demokratiefördergesetz dabei spielen sollte.

10. Aufgeben, Courage zeigen oder einfach nur heil rauskommen – Wie reagieren auf körperliche Gewalt?
Rechtsextreme Angriffe auf Menschen, die als „anders“ wahrgenommen werden, nehmen zu – in Häufigkeit wie in Brutalität. Im Workshop vermitteln Selbstverteidigungs-Profis Strategien für den Umgang mit eskalierenden Situationen und geben konkrete Tipps, wie Betroffene reagieren und sich bestmöglich schützen können.

16:30–17:00 Uhr – Pause/Vernetzung

17:00–18:00 Uhr – Abschlussplenum

18:00 Uhr               Ende der Veranstaltung


SPEAKERIN: Natascha Strobl

Natascha Strobl ist Politikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Rechtsextremismus, Faschismus und die Neue Rechte. Sie ist Co-Autorin der vielbeachteten Bücher „Die Identitären. Handbuch zur Jugendbewegung der Neuen Rechten in Europa“ und „Rechte Kulturrevolution. Wer und was ist die Neue Rechte von heute?“. Neben zahlreichen Zeitschriftenbeiträgen, Buchartikeln und Kommentaren hat sie europaweit mehr als 100 Vorträge zu ihren Forschungsschwerpunkten gehalten.


Anmeldung zur Demokratiekonferenz MV am 17. September 2025

Für eine bessere Planung und aufgrund limitierter Plätze am Veranstaltungsort bitten wir um eine vorherige Anmeldung. Dafür einfach im Textfeld des Anmeldeformulars Name, E-Mail-Adresse und optional Institution oder Organisation angeben. Vielen Dank!

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    Ausschlussklausel

    Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, welche die Versammlungsordnung gröblich stören sowie Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung gemäß § 6 Abs. 1 sowie § 11 Abs. 1 VersG zu verwehren oder von dieser auszuschließen.


    Zwei Drittel der Deutschen sehen die Demokratie in Deutschland in Gefahr

    Laut einer aktuellen Studie sehen zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) die Demokratie in Deutschland in Gefahr. Auch ziehen viele Deutsche Parallelen zwischen der Gegenwart und den 1930er- und 1940er Jahren: 6 von 10 Befragten fühlen sich durch aktuelle politische und soziale Entwicklungen an die Ereignisse erinnert, die zur Herrschaft der Nationalsozialisten geführt haben. 43 Prozent halten die Wiederholung einer autoritären Herrschaft wie die des Nazi-Regimes für möglich.


    Unsere politischen Initiativen zur Demokratieförderung in MV

    Änderungsantrag: Demokratie stärken – Sie lebt vom Diskurs (Aufforderung der Landesregierung, ein Landesdemokratiefördergesetz zu erarbeiten) vom 10. April 2025

    Landtagsantrag: Demokratie schützen – Ressortübergreifende Gesamtstrategie gegen Rechtsextremismus entwickeln und umsetzen vom 26. Februar 2025


    Unsere Pressemitteilungen zum Thema »Demokratieförderung in MV«

    Landesdemokratiefördergesetz: Landtag folgt bündnisgrüner Initiative // Oehlrich: „Projekte und Initiativen zur Stärkung der Demokratie müssen langfristig und unabhängig mit Landesmitteln abgesichert werden“ vom 10. April 2025

    Amthor will Informationsfreiheitsgesetz abschaffen // Oehlrich: „Dreister Angriff auf die Bürger*innenrechte und ein gezielter Demokratieabbau“ vom 27. März 2025