Pressemitteilung 16.06.2022
Morgen wird in Pritzwalk durch die Vertreter der Kommunalen Gebietskörperschaften die Resolution „Karower Kreuz 365“ unterzeichnet. Hier werden die Landesregierungen Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns aufgefordert, die Südbahn und die Nordsüdbahn in ihre Landesverkehrspläne aufzunehmen. Das ist der Kern des Proble
Zu unbegründeten Ausnahmen bei der Nutzung des 9-€-Tickets erklärt Jutta Wegner, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag MV:
„Normalerweise fällt auf der Bahnstrecke Rostock-Stralsund auch im Fernverkehr kein Zuschlag an. Dafür zahlt das Land MV der Bahn per IC-Tarifkooperation aktuell mehr als 1,7 Millionen €. Es ist deshalb mehr als unverständlich, dass das 9-€-Ticket dort nicht gelten soll. Von den Verantwortlichen in Mecklenburg-Vorpommern wird offenbar Mobilitätspolitik eher durch die Windschutzscheibe gedacht. Bedürfnisse von Bahnkunden werden auf dieser für die Pendelnden so wichtigen Strecke wieder einmal nicht gesehen. Landesverkehrsminister Meyer muss hierzu unverzüglich Verhandlungen mit der Bahn aufnehmen, wie sie bereits erfolgreich in Baden-Württemberg geführt wurden. Hier gilt das 9-€-Ticket z.B. auf der Gäubahn, der Verbindung zwischen Stuttgart und dem Bodensee auch im IC. Der Verkehrsminister hat sich dort erfolgreich für die Anerkennung des 9-€-Tickets stark gemacht. In Ländern, in denen die Mobilitätswende eine wichtige Rolle spielt, klappt das also. Minister Meyer muss deshalb dringend handeln, damit Berufspendler und Ausflügler mit 9-€-Ticket nicht dumm am Zug stehen, der ohne sie abfährt.“
ms: Außer dem Saisonverkehr auf der Südbahn findet in Mecklenburg-Vorpommern hier nichts statt, die Reaktivierung der Nordsüdbahn wird überhaupt nicht diskutiert. In Brandenburg werden nun Überlegungen laut, auch dort die noch vorhandenen Anschlussverbindungen Kyritz-Pritzwalk und Pritzwalk-Meyenburg aus dem Landesverkehrsplan zu streichen. Als Begründung wird das mangelnde Interesse aus Mecklenburg-Vorpommern angeführt, ohne das auch die Brandenburger Linien nicht rentabel sind.
Hierzu erklärt Jutta Wegner, mobilitätspolitische Sprecherin der BÜNDNISGRÜNEN Landtagsfraktion MV:
„Das 9 Euro Ticket zeigt eindrucksvoll, dass der ÖPNV von den Bürgerinnen und Bürgern nachgefragt wird, die vollen Züge in die Urlaubsregionen im Land sprechen eine beredte Sprache. Jetzt muss in Strecken investiert werden, das große Bild gezeichnet werden! Vor diesem Hintergrund ist es schwer verständlich, dass in den Brandenburger Landkreisen Ostprignitz-Ruppin und Prignitz die Verbindungen Kyritz-Pritzwalk (RB 73) und Pritzwalk-Meyenburg (RB 74) im aktuellen Landesnahverkehrsplan Brandenburg 2023-2027 (LNVP) nicht mehr vorgesehen sind. Die Begründung liefert die „Lücke“, dass im Land Mecklenburg-Vorpommern die „Nord-Süd-Strecke“ von Güstrow, Karow, Krakow am See, Meyenburg bis Pritzwalk aktuell nicht bedient wird. Es gibt lediglich einen saisonalen touristischen Zugbetrieb zwischen Karow und Plau am See. Eine solche Verbindung, die die Großseenplatte mit der Metropolregion Berlin verbindet, muss gestärkt werden! Dringend notwendig ist eine Reaktivierung des Karower Kreuzes in MV als Umsteigeknoten zwischen der Nord-Süd-Bahn und der Südbahn in MV. Die Landesregierung MV muss deshalb zeitnah handeln und in Abstimmung mit dem Land Brandenburg einen regelmäßigen Personennahverkehr auf dem Abschnitt Karow–Plau am See und Meyenburg bestellen.“